Ursula Ernestus
Für Frau Ursula Ernestus begann die Familienforschung wie so oft mit ihren eigenen Wurzeln. Die Nachforschungen führten zu engen Kontakten zum Bergischen Verein für Familienkunde e. V., Wuppertal, dessen stellvertretende Vorsitzende sie bald wurde. Sie kann heute auf eine 34-jährige Mitgliedschaft zurückblicken, und zählt damit zu einer der ersten Mitglieder im Verein.
1972 kam sie nach Berufung Ihres Ehemanns zum Direktor der Stadtbibliothek nach Wuppertal. Sie betreute zeitweise die Mediathek des Selbstlernzentrums der Volkshochschule und lange Jahre die Bibliothek des Wuppertaler Uhrenmuseums. Fachleute lobten ihre „hervorragende landeskundliche und genealogische Arbeit“ sowie ihre Fähigkeit und Wissen, alte Handschriften zu lesen. 1994 erschien das Familienbuch der ev.-ref. Gemeinde Barmen-Gemarke von 1702-1809, an dem sie maßgeblich mitarbeitete und dessen Redaktion sie übernommen hatte. Weitere Ortsfamilienbücher hat sie alleine bearbeitet wie das der ev.-luth. Gemeinde Wupperfeld von 1778-1809 und der ev. Gemeinde Wichlinghausen von 1744-1809, die 1998 folgten und das Familienbuch der ev.-luth. Gemeinde von Ronsdorf von 1761-1809, das 2000 veröffentlicht wurde. Für diese Arbeiten wurde sie am 22.10.2001 vom Kulturausschuss der Landschaftsversammlung des Landschaftsverbands Rheinland (LVR), Köln, mit dem „Rheinlandtaler“ in der Kategorie „Heimatforschung“ ausgezeichnet.
Nun wurde sie übermütig und wagte sich an die ev., luth. und kath. Kirchenbücher Elberfelds von 1648-1769 heran, die sie nach 10 Jahren Auswertungsarbeit zuerst in digitaler Form aus Brühl und dann in den Kirchenarchiven in Handarbeit 2013 fertigstellen konnte. Für diese Grundlagenarbeit, die sie zu ihrem 75. Geburtstag im historischen Engelshaus in Barmen der Öffentlichkeit vorstellte, dankte Ihr der damalige Leiter des Historischen Zentrums, Herr Dr. Eberhard Illner, dass sie mit den 5 Bänden der Einwohner Elberfelds ein Werk von unschätzbarem Wert für Historiker geschaffen habe. Der Bergische Verein für Familienforschung ernannte sie am 10.3.2015 wegen Ihres großen Engagements im Vorstand und wegen ihrer unermüdlichen Arbeit als Autorin an den Ortsfamilienbüchern der wichtigsten Kirchengemeinden von Wuppertal zu ihrem Ehrenmitglied.
Frau Ernestus ist mittlerweile 88 Jahre alt und beschäftigt sich noch immer mit ihr zwischenzeitlich zugegangenen Verbesserungen zu ihren Familienbüchern und der Schließung der Lücke in den Elberfelder Kirchenbüchern von 1779-1803. Wir glauben, dass sie durch ihr enormes Engagement bei der Erarbeitung der Ortsfamilienbücher der vielen Stadtteile von Wuppertal zu den "Verdienten Genealogen" zählt und ihr deshalb eine Ehrung auf der diesjährigen Hauptversammlung des DAGV zukommen sollte. Deshalb möchten wir sie zur Ehrung vorschlagen.
(Geehrt als „Verdiente Genealogin“ auf Vorschlag des Bergischen Vereins für Familienkunde e. V., BVfF)