Carsten Pick
Carsten Pick trat schon 1988, acht Jahre nach Gründung des Bergischen Vereins für Familienkunde, mit 15 Jahren in den Verein ein, weil er großes Interesse an Geschichte und Familienforschung hatte. Dem damaligen Vereinsvorsitzenden, Dr. Wolfram Lang, war das jüngste Vereinsmitglied sofort durch sein außerordentliches Wissen aufgefallen, so dass er ihn nach Kräften förderte und damit seinen Wissenshunger nur noch steigerte. Er betraute ihn Anfang der 1990er Jahre mit dem Aufbau des sogenannten Ahnenlistenumlaufs der DAGV, der damals durch den Austausch von Spitzenahnenlisten stattfand. Zeitlich und parallel dazu entstanden auch die ersten Arbeitsprogramme für Computer zur Darstellung der persönlichen Forschungsergebnisse, was ihn ganz besonders interessierte.
Ausgehend von dieser Entwicklung entschloss sich die Vereinsführung, den Computer für eine bessere Information der Mitglieder einzusetzen. Durch seinen tatkräftigen Einsatz erschien dann 1987 die „1. Familiencomputerliste des Bergischen Vereins für Familienkunde und der Bezirksgruppe Bergisch Land der WGfF“. In Zusammenarbeit mit einigen anderen Gesellschaften und Vereinen konnte der BVfF anschließend die DAGV überzeugen, dieses Verfahren unter dem Namen „Forscherkontakte“ (FOKO) auf die gesamte Bundesrepublik auszudehnen. 1993 waren alle ehemaligen Reichsgebiete, einschließlich „Ostdeutschland“, als Bücher erhältlich.
Nach Abitur und Studium von Geschichte und ev. Theologie wurde er Gymnasiallehrer an der Marienschule in Opladen. Ende der 1990er Jahre übernahm er die Leitung eines Arbeitskreises zur Aufarbeitung der Kirchenbücher von Remscheid mit seinen Vororten Lüttringhausen und Lennep. Dabei wurde 2005 das Familienbuch der ev. luth. Gemeinde von Lüttringhausen, 2010 das der ev. luth. Gemeinde von Remscheid und 2014 das der ev. luth. und der kath. Gemeinde von Lennep fertiggestellt. 2015 schrieb Herr Pick das Einwohnerbuch Remscheid von 1831 ab und digitalisierte es. Er ermittelte dadurch die Bevölkerungsstruktur ca. eine Generation nach Beginn der Standesamtsunterlagen, die nun nach unterschiedlichsten Parametern durchsuchbar wurde mit 9.410 Personen, die in 1.046 Häusern lebten mit ihrem Wohnplätzen, Hausnummern, Berufen und dem gesamtem Viehbestand. Ende 2016 wurde Herr Pick für diese Arbeiten vom Kulturausschuss der Landschaftsversammlung des Landschaftsverbands Rheinland (LVR), Köln, mit dem „Rheinlandtaler“ in der Kategorie „Archivpflege“ ausgezeichnet.
Wir glauben daher, dass Herr Pick gerade wegen seines zurückhaltenden Auftretens und seiner bescheidenen Art der typische Vertreter eines fleißigen, uneigennützigen und engagierten Genealogen ist. Deshalb möchten wir ihn zur Ehrung als "Verdienten Genealogen" der diesjährigen Hauptversammlung des DAGVs vorschlagen.
(Geehrt als „Verdienter Genealoge“ auf Vorschlag des Bergischen Vereins für Familienkunde e. V., BVfF)