Detlef Bähre
Herr Detlef Bähre gehört dem Verein bereits seit 21 Jahren an. Viele kennen und schätzen ihn als einen in der Gäste- und Mitgliederberatung ausgewiesenen Fachmann für die Orte der hannoverschen Landeskirche sowie Schlesien und Auswandererfragen. Im Bibliotheksdienst ist er sehr gerne und häufig zu finden und betreut kompetent die Wiss-begierigen in der Nutzung von Ancestry und Archion. Seine guten Kontakte zum Kirchenbucharchiv, dem Stadtarchiv Hannover und vielen Kommunalarchiven sind unerlässlich für seine Recherchen für an den Verein gerichtete Anfragen.
Herausragend ist sein detektivischer Spürsinn. Er löst alle genealogischen Anfragen aus dem In- und Ausland perfekt, in deutscher wie in englischer Sprache. Wenn Sherlock Holmes sich mit der Ahnenforschung befasst hätte, dann wäre dieser Mann sein „Dr. Watson“ gewesen!
In diesem Jahr hat der Verein von der Landeskirche die Microverfilmungen der Kirchenbücher übernommen, die noch nicht bei ARCHION, dem evangelischen Kirchenbuchportal, einsehbar sind. Detlef Bähre hat an den Verhandlungen bei der Übernahme maßgeblich mitgewirkt und steht seither für Vereinsmitglieder und Gäste als kompetenter Ansprechpartner bei der Einsichtnahme zur Verfügung. Die Forscher profitieren von seinen immensen Kenntnissen alter Schriften.
Auch die Online-Familiendatenbank zählt ihn mit zu den regelmäßigen Bearbeitern. Sein Sachverstand hilft häufig beim Aufspüren der richtigen Quellen, er verifiziert sie und ordnet sie sauber in das online-System ein.
Neben seiner Vereinstätigkeit ist er auch als Kirchenarchivpfleger und im Kirchenvorstand seiner Heimatgemeinde tätig. Wenn es seine Zeit zulässt, arbeitet er an einem Ortsfamilienbuch für Dedensen. Das Ortsfamilienbuch Kirchwehren hat er bereits abgeschlossen.
Er brennt für die Erforschung von Familien, sei es seine eigene, als auch die der Anfragenden. Er lässt erst locker, wenn bei einer Forschung der letzte Stein gesetzt ist. Wir hoffen, das dieses Feuer nie ausgehen möge!
Der Niedersächsische Landesverein für Familienkunde ist stolz darauf, Detlef Bähre zu seinen Mitgliedern zählen zu können und hofft, dass er auch weiterhin so aktiv ist.
(Geehrt als „Verdienter Genealoge“ auf Vorschlag von dem Niedersächsische Landesverein für Familienkunde e. V.)
Gerhard Bauer
Herr Dipl. Math. Gerhard Bauer, 1956 in Nürnberg geboren, beschäftigt sich bereits seit Jugendzeiten mit der Familienforschung. 1980 trat er – als Student der Mathematik – der GFF bei und übernahm dort bald auch administrative Aufgaben. Von besonderer Bedeutung für den Verein wurde er dadurch, dass er Ende der 1980er Jahre maßgeblich die Gründung einer Computergruppe innerhalb der GFF betrieb und umsetzte. Trotz mancher Vorbehalte seitens traditionsverhafteter Mitglieder gelang es Herrn Bauer, der mittlerweile als EDV-Fachmann tätig war, den Vorstand von den weitreichenden Möglichkeiten des Computereinsatzes nicht nur zur Verwaltung von Massendaten, sondern auch für deren Auswertung zu überzeugen. Zusammen mit einer kleinen Gruppe technikaffiner Vereinskollegen trieb er – ohne finanzielle Unterstützung durch den Verein – den Einsatz der damals noch sehr teuren Hardware und die Prüfung geeigneter Programme voran. Maßgeblich war er an der Einführung und Weiterentwicklung des Programms ‚GENYSIS‘ beteiligt, das dank praktischer Erfahrungen modifiziert und immer wieder durch zusätzliche Module erweitert wurde. Die Datenbankstruktur wurde zur Grundlage für die spätere GFF-Datenbank, die die sehr umfangreichen Datenressourcen des Vereins erschließt. Mit dem ‚Computerstammtisch‘ richtete er zudem eine heute noch bestehende und rege besuchte Veranstaltungsreihe ein; sie versteht sich als Anlaufstelle und Austauschforum für alle Interessenten, die zunächst ‚GENYSIS‘ und später dessen Nachfolger ‚GFAhnen‘ nutzten bzw. nutzen.
Ab etwa 1993 schuf Herr Bauer mit der Programmierung eigener Software die Grundlage für den technisch aufwendigen ‚Datenvergleich‘, der in jährlicher Frequenz noch heute ein Alleinstellungsmerkmal der GFF im deutschsprachigen Bereich bildet: Viele Millionen Datensätze durchlaufen jeweils nach Neujahr die Programmroutinen, mittels derer Nutzer genealogischer Programme nach einem komplexen System bewertete Hinweise auf bei ihnen enthaltene Personen in den Datenbeständen anderer Forscher erhalten; so lassen sich gezielt weiterführende Kontakte zu Kollegen herstellen, deren Forschungsinteressen sich überschneiden. Es ist nicht zuletzt sein Verdienst, dass die rechnergestützte Genealogie in der GFF schon so früh und nachhaltig etabliert werden konnte. Wegen seiner computergenealogischen Kompetenz und Erfahrung wurde Herr Bauer schon 1989 in den Beirat der GFF berufen und in Würdigung seiner Verdienste 2015 zum Ehrenmitglied gewählt.
Neben seinen wichtigen technischen Aufgaben hat Herr Bauer über viele Jahre auch an der Redaktionsarbeit für Vereinspublikationen teilgenommen und mit großem Engagement Layoutarbeiten durchgeführt. Zudem ist er ein wichtiger Vermittler zu regionalen Geschichtsvereinen, in deren Periodika er regelmäßig personengeschichtliche Quellen ediert, sowie ein verdientes Bindeglied zu benachbarten genealogischen Vereinen. So hat er die jährlich stattfindenden nordschwäbisch-mittelfränkischen Forschertreffen häufig als Organisator und Ansprechpartner seitens der GFF geplant und moderiert.
(Geehrt als „Verdienter Genealoge“ auf Vorschlag der Gesellschaft für Familienforschung in Franken e. V., GFF)
Tobias Bauer
Tobias Bauer ist 1983 in Bayreuth geboren. Nach einer Ausbildung zum Fachinformatiker ist er seit vielen Jahren für verschiedene Firmen im oberfränkischen Raum im Bereich Systembetreuung, Electronic Data Interchange und Datensicherheit tätig. Schon zuvor als Familienforscher im Kreis der Genealogenvereinigung Oberfranken engagiert, wurde er in vergleichsweise jungen Jahren 2012 auch Mitglied der GFF. Hier brachte er sich schon von Anfang an engagiert in die Vereinsarbeit mit ein.
Zunächst übernahm er 2013 die Betreuung der GFF-Mailingliste. In den Jahren, in denen eine Umstellung der Vereinshomepage auf ein Content Management System und deren Erweiterung intensiv und durchaus auch kontrovers diskutiert wurde, stellte er sich dem Vorstand zunächst als Berater zur Verfügung und übernahm ab 2017 ehrenamtlich auch die Einrichtung und Betreuung des modernisierten und komplexen Internetauftritts. Er setzte dabei nicht nur zeitnah und mit großem Engagement die Wünsche um, die von verschiedenen Seiten an ihn herangetragen wurden, sondern machte seinerseits Vorschläge zu einer sinnvollen Gestaltung und Befüllung mit Inhalten. Für die überwiegend fachfremden Vorstandsmitglieder waren sein Verständnis für die Belange der Familienforschung und sein Vermögen, technisch anspruchsvolle Sachverhalte so zu erklären, dass es auch Nichtinformatiker verstehen, ja bei häufigen Nachfragen und Bedienungsproblemen immer geduldig, ruhig und verständnisvoll zu helfen, eine erhebliche Unterstützung bei den arbeitsintensiven Schritten. Bereits wenige Monate später realisierte er überdies den Mitgliederbereich der Homepage, in dem seitdem über 1,7 Mio. Digitalisate von Quellen und Sekundärquellen zur fränkischen Familiengeschichte, Ausarbeitungen und Datenbanken greifbar sind. Auch proaktiv macht Herr Bauer immer wieder konstruktive Vorschläge, an deren Umsetzung er sich mit großem Engagement auch selbst beteiligt. So geht die kontinuierlich wachsende Datenbank der Kirchenbuch-Erschließungen nicht zuletzt auf die Eingabe- und Strukturierungsarbeiten zurück, die er mit Kollegen aus dem Verein und der Genealogenvereinigung Oberfranken leistet. Auch für einige öffentliche Datenbanken und Portale, die durch die GFF gehostet werden, hat er die Einrichtung, die Schulung und Erweiterung sowie die ständige technische Betreuung übernommen. Dazu zählen das ‚Repertorium Alborum Amicorum‘, die weltweit größte Datenbank zu Stammbüchern und Stammbuchfragmenten im europäischen und überseeischen Raum (ein Kooperationsprojekt mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg), das ‚Album Academicum Altorphinum‘ (eine Personendatenbank aller Studenten und des Lehrpersonals der Universität Altdorf), die erst vor kurzem eingerichtete ‚GFF-Bilddatenbank‘ (zur Zugänglichmachung von Porträts und anderen Darstellungen) und das Portal ‚Jüdisch in Fürth‘ (mit umfangreicher Datenbank und historischen Abhandlungen und Quellen).
Sehr engagiert ist Herr Bauer weiter bei der Benutzerbetreuung des Genealogieprogramms GFAhnen. Seit 2018 bietet er immer wieder Kurse für Einsteiger und Fortgeschrittene in Bayreuth an, die nicht nur von oberfränkischen Interessierten gerne und mit großem Gewinn besucht werden. In schriftlichen Beiträgen hat er u. a. in den ‚Blättern für fränkische Familienkunde‘Anregungen zur Systematik von Familienarchiven gemacht und autobiographisches Material aus Familienbesitz ausgewertet. Herr Bauer wurde in Würdigung seiner großen Verdienste um die Öffentlichkeitswirkung des Vereins und wegen seines weit überdurchschnittlichen Engagements um innovative technische Umsetzungen entsprechender Rechercheinstrumente 2018 in den Beirat der GFF berufen. Die erhebliche und gerade in Coronazeiten intensiv genutzte Erweiterung des überregional greifbaren Informationsangebots in den letzten Jahren wäre ohne seine aktive und zuverlässige Mitwirkung nicht möglich gewesen. Dafür ist ihm der Verein sehr zu Dank verpflichtet.
(Geehrt als „Verdienter Genealoge“ auf Vorschlag der Gesellschaft für Familien-forschung in Franken e. V.)
Bruno Bauernschmidt
Herr Bruno Bauernschmidt, 1953 gebürtig in Spardorf bei Erlangen, ist seit 1991 Mitglied der GFF. Auch er steht für die technische Reputation und Weiterentwicklung des Vereins. Der Gymnasiallehrer für Deutsch, Geschichte und Geographie, der 2018 als Studiendirektor in Ruhestand trat, engagierte sich bereits während seiner Berufstätigkeit in besonderer Weise in der GFF. Bis 1993 erstellte er zunächst die aufwendigen Personen- und Ortsregister der Jahresbände. 1994 übernahm er die Leitung der Computergruppe der GFF und die Betreuung der Nutzer des Genealogieprogramms ‚GENISYS‘. Die Einführung des moderneren und vielseitigeren Programms ‚GFAhnen‘ begleitete er 1998/99 in führender Position, als nach langen Diskussionen der Umstieg von der DOS-Welt zur graphischen Benutzeroberfläche ‚Windows‘ vollzogen wurde. Als Organisator der Computerstammtische fungierte er fast 20 Jahre lang bis 2017 als Mittler zwischen dem Programmautor Werner Bub und der Nutzergemeinde, die immer wieder neue Ideen zur Weiterentwicklung des Programms einbrachte, Vorabversionen testete und einen regen Erfahrungsaustausch betrieb und betreibt. Dabei kam ihm nicht zuletzt die Gelassenheit und feine Ironie zugute, die ihm zueigen ist bzw. die er in einem langen Lehrerleben erworben hat. Herr Bauernschmidt verfasste und aktualisierte im Übrigen auch die jeweiligen Handbücher, die den Nutzern den Einstieg in die Datenerfassung und Datenauswertung erlaubten. In diesem Zusammenhang führte er über Jahre hinweg Einführungs- und Fortbildungskurse durch, die von Anwendern des Programms aus ganz Deutschland gut besucht wurden. Auf den deutschen Genealogentagen fungiert er regelmäßig als Ansprechpartner für Programmnutzer und Interessierte.
2014 wurde Herr Bauernschmidt in den Beirat der GFF aufgenommen und 2015 von der Mitgliederversammlung zum Ehrenmitglied gewählt. 2017 endlich stellte er sich als Schriftleiter des Vereins zur Verfügung und betreut und redigiert seitdem u.a. den umfangreichen Jahresband der ‚Blätter für fränkische Familienkunde‘. Weiterhin steht er regelmäßig für die Betreuung von Besuchern der Bibliothek und für die Einzelberatung von GFAhnen-Nutzern in den Räumen der GFF-Geschäftsstelle zur Verfügung.
Über 20 Jahre war und ist Herr Bauernschmidt somit eines der ‚Gesichter‘ des Vereins, die die Außenwirkung der GFF bestimmen und für viele Besucher auch aus der Ferne für die kompetente Beratungstätigkeit der Gesellschaft stehen.
(Geehrt als „Verdienter Genealoge“ auf Vorschlag der Gesellschaft für Familienforschung in Franken e. V., GFF)
Gerhard Beck
Nachfolgend der Wortlaut der am 02.10.2015 vom BLF-Vorsitzenden Manfred Wegele gehaltenen Laudatio auf Gerhard Beck:
"Der Bayerische Landesverein für Familienkunde e.V. schlägt Herrn Gerhard Beck für die Überreichung einer Anerkennungsurkunde für die geleistete Tätigkeit im Verein und für die Genealogie insgesamt vor.
Gerhard Beck ist ein außergewöhnlicher Forscher, der in jungen Jahren beachtliche Forschungsergebnisse vorweisen konnte. Wenn man die folgende Laudatio hört, könnte man meinen, man ehrt einen verdienten Forscher am Ende seines Wirkens, aber dem ist nicht so. Er ist Jahrgang 1970.
Schon mit 13 Jahren fand man ihn in Archiven, um seine Familienforschung und schon ein wenig Ortsforschung zu betreiben, inzwischen zählt er zu den renommiertesten Forschern Bayerisch-Schwabens und Mittelfrankens. Dutzende von Häuserchroniken und Ortsfamilienbüchern hat er inzwischen veröffentlicht, auch hat er sich innerhalb der GFF um die Exulantenforschung sehr verdient gemacht.
Außerdem sei noch erwähnt, dass er ein exzellenter Kenner der Vor- und Frühgeschichte ist; stets enthalten seine Chroniken auch einen archäologischen Teil mit oft spektakulären Erkenntnissen zur Besiedlungsgeschichte der Orte. Es ist selbstredend, dass er deswegen Ansprechpartner für Archäologie bei den Rieser Kulturtagen ist.
Regelmäßig erscheinen beachtliche Aufsätze und Beiträge in den Lokalzeitungen, Fachzeitschriften und in den Jahresberichten des Historischen Vereins Nördlingen und den Jahresheften von BLF und GFF. Sein knapper Terminkalender ist inzwischen immer mehr mit Fachvorträgen gefüllt. Mit diesen Werken legte er die wissenschaftliche Messlatte sehr hoch und erreichte dadurch, dass die Standards in seinem Forscherumfeld stetig anstiegen.
Es ist kein Wunder, dass man inzwischen auf ihn aufmerksam geworden ist, und ihm entsprechende anspruchsvolle Ämter übertragen hat: Seit einigen Jahren ist er Archivpfleger für die kommunalen Archive des Landkreises Donau-Ries, ebenso Betreuer der Bibliothek und der Kirchenbücher im Dekanat St. Georg in Nördlingen. Mit der Anstellung zum Archivar der beiden fürstlichen Archive, des Oettingen-Wallerstein'schen Archivs und des Oettingen-Spielberg'schen Archivs in Harburg hat er einen vorläufigen Höhepunkt seiner Forscherlaufbahn erreicht, wohl aber noch nicht den Zenit seines Schaffens und Wirkens."
Konrad Bucksteeg
Konrad Bucksteeg arbeitet seit 20 Jahren aktiv im Vorstand mit. Er ist ein unermüdlicher Kämpfer für den Verein. Mal als Vorsitzender, Stellvertreter und Beisitzer. In Zusammenarbeit mit Dieter Greffin leitet er seit einigen Jahren unser Archiv und betreut die Forscher vor Ort.
Er ist für viele ein Ansprechpartner bei Fragen, wie starte ich mit der Familienforschung und wo finde ich was. Er Hilft vielen bei der Transkription von alten Urkunden und unterstützt unser Team bei der Bearbeitung von Totenzetteln.
(Geehrt als „Verdienter Genealoge“ auf Vorschlag von Mosaik - Familienkundliche Vereinigung für das Klever Land e. V.)
Ingeborg Carpenter
“I would like to propose special recognition at the 72. Deutscher Genealogentag for a woman who has done much to promote mutual understanding between American and German genealogists. Ingeborg Deppen Carpenter, longtime president of the Sacramento German Genealogy Society (SGGS), the second largest German-American genealogical organization in the United States (and now also president of the International German Genealogy Partnership), is deserving of special honor due to her untiring efforts to bring us together despite our many differences in language, history, and culture.
Ingeborg Carpenter was born in Frankfurt am Main, spent her earliest years in Rheine, Nordrhein-Westfalen, and emigrated to America in 1972. She was naturalized as an American citizen in 1988, and has written and spoken movingly about the emotions she felt in making that transition. It is an especially important message for Americans to hear, because those born in the United States to American-born parents seldom appreciate the complex feelings of today’s immigrants. But it is an essential understanding for us to have, if we in America are ever to fully grasp the enormity of the decision made by our German immigrant ancestors.
Ms. Carpenter is a certified teacher of German language and has researched in the area of social anthropology with a special interest in German social history and German genealogy. She is known for sharing with her audiences her many insights and understandings of how Germans in earlier times lived their everyday lives — in accordance with the rules of church, state, and tradition. Some of her lectures, such as “German Traditions Affecting Marriage and the Family,” are particularly helpful for encouraging Americans to move beyond the simple collection of vital statistics towards a deeper grasp of the factors influencing life-changing decisions made by their ancestors. Other efforts have been directed at fostering appreciation of the German language, including lectures or articles on deciphering the handwriting found in German church books. Yet other articles have explored the Grimm Brothers’ contribution not just of folk tales but also in publishing the Deutsches Wörterbuch, and have explained at length the significance of Der Sachenspiegel for its depictions of feudal law.
She has a special appreciation for German ancestors who worked on the land, as on her father’s side were Heuerleute in Mehringen near Emsbüren. As a result of this recognition, she has often lectured to Americans about the many categories of farms and farmers, and of how the lives of these ancestors varied widely according to the geography and culture of the different regions. Additionally, she has often lectured on German folk history, traditions, and even superstitions. Having lived for a time in her youth in the Hunsrück Mountains region, she once wrote a lengthy article on Johannes Bückler, also known as Schinderhannes — sometimes compared to England’s “Robin Hood.” And it will be no surprise to German audiences that she has shared with them (even with short videos that may be located on the internet) her reflections on her early upbringing in Germany, seen now through the prism of an emigrant.
Joining the SGGS in 2000-01, she was its Treasurer within four years and has held other positions of responsibility before assuming the presidency in 2014. For many years Ms. Carpenter served as a contributing writer and a copyreader for Der Blumenbaum, the quarterly journal of her society (and, as well, for the Sacramento Turn Verein). Her services as a translator began to be advertised in its pages within a year of her joining the society. For many years, she travelled annually to Germany with Shirley Riemer, for over 25 years the editor of this renowned publication— who then reported their discoveries to a truly national readership. She has brought all of this experience to bear upon her leadership of the IGGP. Always, her perspective has been that of the small partner organization, arguing that benefits to the partners must be tangible if any membership fee is to be charged them. Similarly, in noting that these many small organizations are often “sitting on genealogical gold mines” of books and information that have been overlooked in the age of the internet, she has argued that priority must be given to both encouraging membership of as many such groups as possible (including even German clubs) and to discovering the nature of the holdings of each, so that they may be widely shared. In this way, she has taken to heart the motto of the first IGGP conference in Minneapolis-St. Paul: Connections. She has written: “IGGP must be the hub where German genealogy information from the entire world is collected and disseminated.” On this final point I will rest my assertion that Ingeborg Carpenter is one of the foremost of genealogical “bridge builders” living today. I humbly and respectfully ask that she be granted special recognition of this role in Tapfheim, in 2020.
(Geehrt als „Verdiente Genealogin“ auf Vorschlag der Immigrant Genealogy Society, IGS, Burbank, USA)
Maren Dieke
Frau Dr. Maren Dieke ist gebürtige Hannoveranerin, wuchs in der niedersächsischen Landeshauptstadt auf und begann nach dem Abitur ein Studium der Archäologie in Göttingen. Dort erlangte sie im Jahr 2000 nach einem Promotionsstudium und einer Arbeit zum Thema „Die kaiserzeitlich-frühvölkerwanderungszeitliche Keramik von Hildesheim-Bavenstedt“ den Doktorgrad (Dr. phil.). Seit ihrer Jugend ist sie auf der Spur ihrer Vorfahren, die sich im Gebiet des heutigen Niedersachsen, in der Altmark, dem Territorium des früheren Herzogtums Magdeburg, in Thüringen und im oberfränkischen Fürstentum Bayreuth nachweisen lassen. Neben den Recherchen zu den eigenen Vorfahren erkannte sie bereits vor vielen Jahren, dass die Beschäftigung mit Genealogie mehr beinhaltet als nur die Erstellung der eigenen Ahnenliste. Ganz im Sinne der Genealogie zugeschriebenen Bedeutung als historische Hilfswissenschaft bezieht sie regionalgeschichtliche Gegebenheiten und landesgeschichtliche Aspekte ein und versteht genealogische Betätigung nicht als das alleinige Erfassen von Daten. Ihre bis jetzt meist unveröffentlichten Beiträge und Aufsätze über Spezialberufe belegen das breite, von ihr abgedeckte historisch-genealogische Spektrum. So beschäftigt sich Frau Dr. Dieke u.a. mit den nichtakademisch ausgebildeten Ärzten, sog. Handwerks-Chirurgen, Stein- und Bruchschneidern und Wundheilern und erfasst diese akribisch. Der Verein schätzt ihre Bereitschaft, an sie gerichtete Fragen mit Gründlichkeit und in aller Ausführlichkeit zu beantworten. Auf Anregung von Mitgliedern des NLF führte sie unter großem Zuspruch Einführungs- und Fortgeschrittenenkurse zum Lesen alter Schriften durch. Darin vermittelte sie „en passant“ regionalhistorisches Wissen und begeisterte damit die Teilnehmer.
Mindestens ebenso gewürdigt werden muss ihre publizistische Tätigkeit im und für den Verein NLF: Frau Dr. Dieke wertete in den vergangenen Jahren Kirchenbücher im Raum Hannover, Hildesheim und Braunschweig aus, erfasste die Einträge in den Amtshandlungsregistern und über-trug diese. Der NLF gab seit 2016 fünf Bände der so entstandenen Sonderveröffentlichung „Die ev.-luth. Trauregister des Hochstifts Hildesheim“ heraus und der sechste Band wird demnächst vollendet. Trauregister mehrerer stiftshildesheimischer Ämter vollständig auszuwerten, kann nur als Mammutaufgabe charakterisiert werden. Den in den Ortschaften des bis 1802 existierenden Hochstifts Hildesheim recherchierenden Genealogen steht damit ein hervorragendes Hilfsmittel für die familiengeschichtliche Recherche zur Verfügung.
(Geehrt als „Verdiente Genealogin“ auf Vorschlag des Niedersächsischen Landesvereins für Familienkunde e. V.)
Thomas Engelhardt
Nachfolgend der Wortlaut der am 24.09.2017 gehaltenen Laudatio auf Thomas Engelhardt:
"Thomas Engelhardt, Genealoge zu Ilsede
Die Arbeitsgemeinschaft Genealogie Thüringen e.V. schlägt Herrn Thomas Engelhardt, geb. 09. Februar 1960 zu Sömmerda, für seine genealogische Leistung für die Auszeichnung „Verdienter Genealoge“ der DAGV vor.
Es gibt wenige Genealogen, die gebietsübergreifend arbeiten und sich auch tiefgründig mit der Sozial- und Verwaltungsgeschichte beschäftigen. Eines jener wenigen Exemplare ist Thomas Engelhardt, der stets anderen Forscher mit Rat und Tat zur Seite steht, für andere in Archive fährt und bei kniffligen Fragen immer eine Quelle oder einen Archivbestand parat hat.
Thomas Engelhardt begann schon in frühester Jugend seine Familie zu erforschen, sich mit Geschichte zu beschäftigen und knüpfte Kontakte zu den Forschern seiner Region. Durch seine Aktivitäten in der Friedensbewegung der DDR wurde er 1986 als politischer Häftling inhaftiert, der im Jahre 1988 vom Westen freigekauft wurde und danach nach Niedersachsen übersiedelte. Hier baute er sowohl im Privaten wie in der Genealogie ein neues Leben auf, wobei die Mitgliedschaft in der AMF ein wichtiges Bindeglied zu seiner Heimat darstellte.
Neben seiner privaten Forschung und seiner Unterstützung für andere Genealogen widmet er sich der Erforschung politischer und kultureller Persönlichkeiten aus dem mitteldeutschen Raum, eine seiner umfangreichsten Arbeiten war die Ahnentafel des Dichters Joachim Ringelnatz.
Die AGT schlägt eines ihrer aktivsten Mitglieder zur Honorierung für die Auszeichnung „Verdienter Genealoge“ vor, um die vier Jahrzehnte lange Arbeit in der mitteldeutschen Genealogie und seine Hilfsbereitschaft zu würdigen."
Ursula Ernestus
Für Frau Ursula Ernestus begann die Familienforschung wie so oft mit ihren eigenen Wurzeln. Die Nachforschungen führten zu engen Kontakten zum Bergischen Verein für Familienkunde e. V., Wuppertal, dessen stellvertretende Vorsitzende sie bald wurde. Sie kann heute auf eine 34-jährige Mitgliedschaft zurückblicken, und zählt damit zu einer der ersten Mitglieder im Verein.
1972 kam sie nach Berufung Ihres Ehemanns zum Direktor der Stadtbibliothek nach Wuppertal. Sie betreute zeitweise die Mediathek des Selbstlernzentrums der Volkshochschule und lange Jahre die Bibliothek des Wuppertaler Uhrenmuseums. Fachleute lobten ihre „hervorragende landeskundliche und genealogische Arbeit“ sowie ihre Fähigkeit und Wissen, alte Handschriften zu lesen. 1994 erschien das Familienbuch der ev.-ref. Gemeinde Barmen-Gemarke von 1702-1809, an dem sie maßgeblich mitarbeitete und dessen Redaktion sie übernommen hatte. Weitere Ortsfamilienbücher hat sie alleine bearbeitet wie das der ev.-luth. Gemeinde Wupperfeld von 1778-1809 und der ev. Gemeinde Wichlinghausen von 1744-1809, die 1998 folgten und das Familienbuch der ev.-luth. Gemeinde von Ronsdorf von 1761-1809, das 2000 veröffentlicht wurde. Für diese Arbeiten wurde sie am 22.10.2001 vom Kulturausschuss der Landschaftsversammlung des Landschaftsverbands Rheinland (LVR), Köln, mit dem „Rheinlandtaler“ in der Kategorie „Heimatforschung“ ausgezeichnet.
Nun wurde sie übermütig und wagte sich an die ev., luth. und kath. Kirchenbücher Elberfelds von 1648-1769 heran, die sie nach 10 Jahren Auswertungsarbeit zuerst in digitaler Form aus Brühl und dann in den Kirchenarchiven in Handarbeit 2013 fertigstellen konnte. Für diese Grundlagenarbeit, die sie zu ihrem 75. Geburtstag im historischen Engelshaus in Barmen der Öffentlichkeit vorstellte, dankte Ihr der damalige Leiter des Historischen Zentrums, Herr Dr. Eberhard Illner, dass sie mit den 5 Bänden der Einwohner Elberfelds ein Werk von unschätzbarem Wert für Historiker geschaffen habe. Der Bergische Verein für Familienforschung ernannte sie am 10.3.2015 wegen Ihres großen Engagements im Vorstand und wegen ihrer unermüdlichen Arbeit als Autorin an den Ortsfamilienbüchern der wichtigsten Kirchengemeinden von Wuppertal zu ihrem Ehrenmitglied.
Frau Ernestus ist mittlerweile 88 Jahre alt und beschäftigt sich noch immer mit ihr zwischenzeitlich zugegangenen Verbesserungen zu ihren Familienbüchern und der Schließung der Lücke in den Elberfelder Kirchenbüchern von 1779-1803. Wir glauben, dass sie durch ihr enormes Engagement bei der Erarbeitung der Ortsfamilienbücher der vielen Stadtteile von Wuppertal zu den "Verdienten Genealogen" zählt und ihr deshalb eine Ehrung auf der diesjährigen Hauptversammlung des DAGV zukommen sollte. Deshalb möchten wir sie zur Ehrung vorschlagen.
(Geehrt als „Verdiente Genealogin“ auf Vorschlag des Bergischen Vereins für Familienkunde e. V., BVfF)
Wolfgang Ewig
Wir ehren heute ein langjähriges, sehr aktives Mitglied unseres Vereins.
Seinen Nachnamen definieren wir mit folgenden Attributen:
E wie Enthusiasmus
W wie Wissen
I wie Initiative
G wie Genealogie
Bedauerlicherweise fehlen in seinem Vornamen die Buchstaben
K wie Kreativität
und
H wie Hilfsbereitschaft
Wolfgang W. Ewig wurde 1955 geboren. Er ist verheiratet und lebt in Barsinghausen in der Region Hannover. Seine Ausbildung begann er zunächst als Hotelkaufmann. Bis zu seiner Pensionierung war er 40 Jahre in einem bekannten niedersächsischen Automobilunternehmen im Finanzbereich tätig.
Familienforschung war schon immer sein Steckenpferd. Seine Vorfahren stammen aus dem Bereich Altgandersheim, wo sie im 17. Jahrhundert eine Mühle betrieben. Viele „Ewigs“ sind später als Müller in Niedersachsen unterwegs und sesshaft gewesen.
Seit nunmehr 43 Jahren ist er ein überaus aktives Mitglied des NLF, wobei er – das ist seine Aussage – „mitgeschleppt“ wurde. Unser Dank gilt dem Verursacher.
Seine Forschungsschwerpunkte sind der niedersächsische Adel mit den Konventualinnen und Äbtissinnen der dortigen Klöster sowie Grabplatten und Epitaphen der kunsthistorisch und genealogisch wertvollen Grabdenkmäler in Niedersachsen.
In unserem Verein zeichnet er sich durch kreative Vorschläge aus, wenn es um die Vorbereitung von Exkursionen und Veranstaltungen geht. Er führt Spaziergänge durch, die genealogisch und geschichtlich von ihm gestaltet werden. Gerade Einsteiger in das Hobby animiert er zu „richtigem“ Forschen, zur sauberen Quellenverwaltung und verursacht damit auch eine langanhaltende Freundschaft zur Genealogie.
Er gibt sein umfangreiches Wissen gern an Mitglieder und Bibliotheksbesucher in Sprechstunden oder Seminaren weiter. Davon profitieren nicht nur Anfänger, sondern auch „alte Hasen“, wenn es z. B. um die Deutung von alten Schriften geht.
Wir hoffen, dass Wolfgang W. Ewig unserem Verein noch viele Jahre aktiv mit seinem Wissen und seiner Kreativität erhalten bleibt.
Niedersächsischer Landesverein für Familienkunde e.V.
Bibliografie s. u. www.wolfgang-ewig.de
(Geehrt als „Verdienter Genealoge“ auf Vorschlag des Niedersächsischen Landesvereins für Familienkunde e. V., NLF)
Dierk Feye
Dierk Feye ist seit 1985 Leiter des Arbeitskreises Kirchenbuch-Datenaufnahme in der Oldenburgischen Gesellschaft für Familienkunde e.V. (OGF).
Geboren am 20. März 1944 in Großenkneten im Landkreis Oldenburg begann er 1968 mit der Erforschung seiner Familie. 1977 trat der 33-jährige in die OGF ein, wo er mit anderen Forschern in Kontakt kam. Im Jahre 1985 gründete er seitens der OGF den „Arbeitskreis Kirchenbuch-Datenaufnahme im Oldenburger Land“, was die Arbeit und den Austausch erleichtern sollte. 1990 erfolgte die Umstellung von Karteikarten auf EDV. Erneut mußten die Daten mit Hilfe eines Genealogieprogrammes aufgenommen werden.
Dierk Feye ist es zu verdanken, dass die Kirchenbuchbearbeitung im Oldenburger Land strukturiert wurde. Besonders für die 78 Ev.-luth. Kirchengemeinden des alten Herzogtums Oldenburg führte dies zu einer flächendeckenden Aufarbeitung der Kirchenbuchbestände.
Ergebnisse der ausgewerteten Kirchenbücher wurden in der Reihe „Oldenburgische Ortsfamilienbücher“ auf CD-ROM veröffentlich. Als erste Publikation kam 2002 Varel heraus, ein Jahr später mit Barßel ein katholisches Kirchspiel. 2012 veröffentlichte Dierk Feye das Ortsfamilienbuch Großenkneten. Insgesamt erschienen in dieser Reihe 19 CD’s und eines in Buchform.
Der Arbeitskreis hat sich seit 1985 regelmäßig getroffen. Bei den Sitzungen führte der Arbeitskreisleiter die durchschnittlich etwa 30 Teilnehmer durch das Programm. Zukunftsorientiert werden die Datenbestände heute in einer großen Datenbank erfaßt und gepflegt. Es ist die „Familiendatenbank Oldenburger Land“, die der 78- jährige Arbeitskreisleiter am 21. Mai 2022 vorstellen konnte.
Dierk Feye ist inzwischen 37 Jahre als Arbeitskreisleiter aktiv, war von 2002 bis 2021 auch stellvertretender Vorsitzender der OGF.
(Geehrt als „Verdienter Genealoge“ auf Vorschlag der Oldenburgischen Gesellschaft für Familienkunde e. V.)
Manfred Furchert
Manfred Furchert, geb. 21.10.1934, verwitwet (2018), 2 Kinder, wohnhaft zu Bremen, Dipl.-Ing. für Kartographie, Ruhestandsbeamter, Mitglied im Kleeblatt, Herold und Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde.
Herr Furchert hat mit der Vorlage der „Oldenburgischen Wappenbücher“ zunächst zwei grundlegende Bücher über die aktuelle Wappenlandschaft des Oldenburgischen Landes und die schwierigen historischen Zuordnungen der Wappen und Flaggen in der Region vorgelegt.
Diese sind: a) Manfred Furchert: „Oldenburgisches Wappenbuch Band I - Die Wappen der Landkreise, Städte und Gemeinden des Oldenburger Landes“, erschienen 2003 mit 142 Seiten als Band 7 in den Veröffentlichungen der Oldenburgischen Landschaft im Isensee Verlag Oldenburg (ISBN 3-89995-050-X ).
b) Manfred Furchert, Dr. Jörgen Welp: „Oldenburgisches Wappenbuch Band II – Historische Wappen und Flaggen des Oldenburger Landes von der Grafenzeit bis zum Freistaat“, erschienen 2013 mit 108 Seiten als Band 15 in den Veröffentlichungen der Oldenburgischen Landschaft im Isensee Verlag Oldenburg (ISBN 978-3-89995-991-8 ).
Zu Band I - Die Wappen der Landkreise, Städte und Gemeinden des Oldenburger Landes
In diesem Buch geht es um die derzeitigen Wappen im Oldenburger Land und beginnt zunächst mit den historischen Wappen, setzt sich fort mit den heutigen kreisfreien Städten und den derzeitigen Landkreisen im Oldenburger Land.
Für alle in diesem Buch aufgeführten 108 Orte und den 50 in Bd II. aufgeführten Orts- und Herrschaftswappen sowie den 25 historischen Flaggen erforschte und fertigte Herr Furchert die jeweiligen Zeichnungen an, blasonierte diese Wappen und Flaggen heraldisch exakt und verfasste nach eingehender Recherche in Bibliotheken und Archiven einen kurzen geschichtlichen Abriss zu jedem der dort aufgeführten Sachverhalten mit detaillierten Zeitangaben und den historischen Zugehörigkeiten. So entstand ein heraldisches und kommunales Nachschlagewerk, ein Grundwerk, welches es in dieser Form noch nicht gegeben hat.
Wenn man nun der irrigen Meinung ist, der Band I sei nur eine heraldische Fingerübung gewesen so täuscht man sich gewaltig. Schon an der Nummerierung des Bandes I zeigt 2003, dass sich der Autor bereits damals über einen Folgeband Gedanken gemacht hatte. Dieser Band II erschien 2013 mit dem Untertitel „ Historische Wappen und Flaggen des Oldenburger
Landes von der Grafenzeit bis zum Freistaat“ zusammen mit dem Mitautor Dr. Jörgen Welp, einem Mitarbeiter der Oldenburgischen Landschaft.
Sein Lebenswerk ist das 2018 im Selbstverlag erschienene Buch, „Deutsche Landkreiswappen im Wandel der Geschichte - in Vergessenheit geratenen historischen Landkreiswappen und die aktuellen Nachfolgewappen“, 556 Seiten, Book on Demand, ISBN 978-3-7460-5471-1
Auf der Buchrückseite bzw. im Klappentext des Werkes schreibt der Autor u.a.: Diese Zusammenstellung der 548 historischen Landkreiswappen ist nicht nur für Heraldiker und alle Wappenfreunde gedacht, die Freude an historischen Wappen und deren Geschichte haben. Die zahlreichen „untergegangenen“ Wappenbilder sollen deutlich machen, was an heraldischen Schätzen durch die Gebietsreformen in Vergessenheit geraten droht. Besonders in den Landkreiswappen wird durch einprägsame Bildmotive die heimatkundliche, geschichtliche Entwicklung und Vielfalt kultureller Eigenheiten erkennbar.
Die meisten der untergegangenen Kreiswappen stammen aus der Zeit nach der Gründung der Länder in den vier Besatzungszonen Deutschlands. Nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1949 und den Anschluss der ostdeutschen Länder 1990 gab es nach dem Erlass von Landkreisverordnungen in den Bundesländern unerwartet viele Neuschaffungen von Kreiswappen. Inzwischen führen alle 294 der deutschen Landkreise ein Wappen. Nicht in Vergessenheit geraten sollen auch die Wappen von 58 historischen preußischen Kreisen, die 1945 unter polnische oder sowjetische Verwaltung kamen.
Zusammenfassung
Herr Manfred Furchert hat sich nicht nur um die Heraldik verdient gemacht, sondern hat mit seinen Werken auch Genealogen ein Handwerkszeug an die Hand gegeben, genealogische Sachverhalte im Norddeutschem Raum sachlich und zeitlich zu strukturieren, sodass Genealogen die territorialen und herrschaftlichen Verhältnisse der damaligen Zeit für ihre Forschungen einordnen und verwenden können.
(Geehrt als „Verdienter Heraldiker“ auf Vorschlag des Heraldischen Vereins „Zum Kleeblatt“ von 1888 zu Hannover e. V.)
Paul-Josef Heister
Paul-Josef Heister aus Kleve wurde 2017 für sein ehrenamtliches Engagement im Bereich der Heimatgeschichte mit dem Rheinlandtaler ausgezeichnet. Er widmet sich seit vielen Jahren mit großem, persönlichem Aufwand der Geschichte seines Heimatdorfs Donsbrüggen. Sein Engagement umfasst dabei insbesondere die Erstellung von Publikationen, in deren Zentrum Personen stehen. Dazu gehören familiengeschichtliche Beiträge ebenso wie Bücher über persönliche Schicksale der Donsbrüggener Dorfbevölkerung während der beiden Weltkriege, die Leser durch Fotos und zeitgenössische Briefe in die Empfindungen und Erfahrungen einer vergangenen Zeit eintauchen lassen.
Auch im Vorstand von "Mosaik, der familienkundlichen Vereinigung für das Klever Land, ist Heister seit mehr als einem viertel Jahrhundert aktiv. Er hat 20 Jahre das Amt als Schatzmeister mit Leben gefüllt. Im Verein hat er auch an bedeutenden Erschließungsaufgaben teilgenommen und zahlreiche heimatkundliche Beiträge in der Vereinszeitschrift veröffentlicht. Zudem errichtete er in der elterlichen Schmiede ein kleines Museum, in dem er bis heute Führungen anbietet.
Mosaik würdigt Paul-Josef Heister als verdienten Genealogen, der mit seiner Arbeit einen wichtigen Beitrag zum Identitätsbewusstsein der Menschen in ihrer und seiner Heimat leistet - und damit auch ein positives Beispiel dafür abgibt, wie man mit Leidenschaft für die Genealogie Vorbildliches für die Gesellschaft und im Verein leisten kann.
(Geehrt als „Verdienter Genealoge“ auf Vorschlag von Mosaik - Familienkundliche Vereinigung für das Klever Land e. V.)
Tino Herrmann
Fleißige Mitstreiter für unsere Vereine und die Vorstandsarbeit zu finden, ist nicht so leicht. Umsomehr freuen wir uns, in diesem Jahr eines unserer aktivsten Mitglieder für diesen Preis vorschlagen zu dürfen.
Im Jahre 2012 konnten wir Tino Herrmann für die AG Genealogie Thüringen begeistern, nachdem wir durch seine Forschungen im Raum Gotha bereits einen regen Austausch begonnen hatten. Von Beginn an bereicherte er unsere Arbeit und stellte privat immer neue Projekte für den Thüringer Raum vor. Neben der Erfassung der Schuldiener und deren Viten aus dem „Kirchen- und Schulenstaat des Herzogtums Sachsen-Gotha“ aus dem 18. Jahrhundert und der Thüringer Auswandererdaten ging nun noch das OFB für die Gemeinde Drei Gleichen ins Netz. Während die erste Datenbank bereits abgeschlossen ist, sind die beiden anderen Projekte auf Langfristigkeit ausgelegt und werden einige Jahre in Anspruch nehmen. Dennoch stellte er sie bereits im Arbeitsstadium zur Nutzung bereit.
Organisatorisch hat sich Tino Herrmann an der Stelle in den Verein eingebracht, wo die meisten Genealogen die Hände heben - der EDV. Vielen kniffligen Fragen und Problemen hat er sich gestellt und dadurch den Verein in seiner Arbeit stets ein Stück vorangebracht. Die schwierigste Aufgabe war in diesem Zuge sicher die Anmelderoutine für den DGT in Gotha 2019 zum Laufen zu bringen, welche uns viele Nerven und schlaflose Nächte gebracht hatte.
Weiterhin betreut er die Regionalgruppen „Gothaer und Eisenacher Land“ sowie Eichsfeld und hält unsere Vereinsseite stets auf einem frischen und ansprechenden Stand.
Über unseren Verein hinaus engagierte er sich auch einige Jahre im Vorstand der DAGV, was neben den zahlreichen anderen Aufgaben viel eigene Forscherzeit kostete. Die AGT dankt ihrem aktiven Mitglied für seine bereits geleisteten Aktivitäten und freut sich auf viele neue Impulse.
(Geehrt als „Verdienter Genealoge“ auf Vorschlag der Arbeitsgemeinschaft Genealogie Thüringen e. V.)
Eva Holtkamp
Den Laudatorinnen ist kaum jemand bekannt, der in Sachen Genealogie uneigennütziger und hilfsbereiter ist als Eva Holtkamp.
Einen Namen erworben hat sie sich vor allen Dingen durch ihr aktives Engagement beim Roland zu Dortmund, beim Verein für Computergenealogie sowie bei der Westfälischen Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung.
Eva Holtkamp ist seit dem 21.Juli 1990 Mitglied beim Roland zu Dortmund – also in diesem Jahr genau 30 Jahre – hat die Mitgliedsnummer 91 und ist mittlerweile Ehrenmitglied des Vereins! Vom 13.02.2001 bis Februar 2015 übte sie das Amt der Schriftführerin aus.
Überhaupt ist ihr der persönliche Kontakt zu Familienforschern extrem wichtig und treibt sie in ihren Aktivitäten an. So nahm sie bei unterschiedlichen Ausstellungen des “Roland" aktiv teil, z.B.im Schiffshebewerk, in der Altenakademie, im Schwerter Ruhrtalmuseum um nur einige zu nennen. Besonders präsent ist vielen ihre regelmäßige Teilnahme beim Westfälischen Genealogentag in Altenberge .
Wenn sie nicht gerade andere Genealogen unterstützt, beschäftigte sie sich mit dem Erstellen von Kirchenbuchabschriften. Die von ihr bearbeiteten und erarbeiteten Kirchenbuchabschriften aus dem Großraum Dortmund, Waltrop, Methler, Datteln, Castrop, Lünen usw. befinden sich in der Roland-Bibliothek.
Wer die Kirchenbücher im Original kennt, hat eine Vorstellung wieviel Mühe und Fleiß hinter dieser Arbeit steckt.
Nicht nur daraus gibt sie jedem Forscher, hilfsbereit Auskunft, sei es auf Mail-Anfragen, sei es bei zahlreichen genealogischen Veranstaltungen, an denen sie regelmäßig teilgenommen und ihren Verein und ihr Forschungsgebiet vertreten hat. Auch finden wir ihre persönliche Vorstellung im Genwiki, wo all ihre Kontaktdaten, ihre Forschungen und Mitgliedschaften nachlesbar sind.
Nicht nur beim Roland zu Dortmund, auch im Verein für Computergenealogie finden sich zahlreiche Spuren von ihr.
Sie gehört mit Mitglieds-Nr. 0023 zu den "Urgesteinen" des Vereins und blickt mittlerweile auch hier auf eine über 30-jährige Mitgliedschaft zurück.
Seit vielen Jahren betreut und moderiert Eva hilfsbereit verschiedene Mailinglisten. Dies sind neben der vereinsinternen Rolandgen-Mailingliste gleich drei weitere offene Mailinglisten, wie die Ruhrgebiets-Liste, die Adel-List und die PAF-User-Liste. Dabei geht ihr Engagement weit über die übliche "Betreuung" oder "Administration" hinaus. Sie versteht es meisterhaft, "ihren" Listenlesern Informationen anzubieten, indem sie regelmäßig zum Listenthema passende Informationen sucht und in ihre Liste "teilt". Damit verleiht sie diesen Listen eine ganz besondere Lebendigkeit.
Über ihre eine eigene Homepage http://www.holtkamp-familienforschung.de/ verspricht sie gerne Anfragen zu beantworten um ihre genealogischen Forschungsergebnisse einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. So darf ich stellvertretend eine Danksagung vorlesen: ”ausdrücklich persönlich möchte ich mich bedanken, sie ist die immer emsige und stets uneigennützige Helferin in der Not.” Man darf Eva Holtkamp als eine übergreifende Institution in der deutschen Genealogie bezeichnen.
Deshalb schließen wir diese Lautatio mit den Eingangsworten:
Den Laudatorinnen ist kaum jemand bekannt, der in Sachen Genelogie uneigennütziger und hilfsbereiter ist als Eva Holtkamp.
(Geehrt als „Verdiente Genealogin“ auf Vorschlag des Vereins für Computergenealogie e. V. und des Roland zu Dortmund e. V.)
Willi-Martin Jäger
Seit nunmehr über 30 Jahre widmet sich Herr Willi-Martin Jäger der Genealogie, seit 12 Jahren als 1. Vorsitzender des „Arbeitskreis Familien-und Ahnenforschung e.V.“ Geislingen, sowie als Beirat beim Verein für Familienkunde in Baden-Württemberg e.V.
Sein ahnenbezogener Werdegang begann 1990 mit der Erforschung seines Familienstammbaums. 1997 trat er dem Arbeitskreis Familien- und Ahnenforschung e.V. in Geislingen an der Steige bei. Von 2003 bis 2005 übernahm er das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden. 2010 wurde er zum Vorsitzenden des obigen Arbeitskreises gewählt und ist bis dato im Amt.
In dieser Zeit hat er den regional auf fünf ehemaligen württembergischen Oberämtern mit ca. 200 Orten ausgerichteten Verein von ehemals 22 Mitgliedern auf heute über 97 Mitgliedern aufgebaut.
Neben seiner ehrenamtlichen Tätigkeit im Verein schrieb und veröffentlichte er im Jahre 2000 seine erste Publikation, die reich bebilderte Familienchronik „JÄGER“. Es folgten mehr als 10 Ortsgeschichtsbücher der umliegenden Gemeinden von Gussenstadt.
Seit 2010 ist er Redakteur, Verfasser und Herausgeber der Vereinszeitschrift „Alb und Fils Genealogie“. Zudem zählen zahlreiche genealogische und geschichtliche Vorträge zu den “Highlights“ der Ahnenforschungsgemeinde. Besonders gut besucht sind außerdem seine Genealogie-Software Fachschulungen.
(Geehrt als „Verdienter Genealoge“ auf Vorschlag des Arbeitskreises Familien- und Ahnenforschung e. V., Geislingen)
Ottilie Knöpfle
Nachfolgend die Laudatio für Frau Ottilie Knöpfle:
"Der Bayerische Landesverein für Familienkunde e.V. schlägt Frau Ottilie Knöpfle für die Überreichung einer Anerkennungsurkunde für die geleistete Tätigkeit im Verein und für die Genealogie insgesamt vor.
Ottilie Knöpfle, Oberlehrerin a.D., 85 Jahre alt, widmet sich seit rund 30 Jahren sehr intensiv der Erstellung von Ortsfamilienbüchern mit einem kleinen Forscherteam in Bayerisch-Nordschwaben.
Mit äußerster Disziplin fährt sie einmal die Woche in ein Archiv, um die Erkenntnisse zu vertiefen. Wie auch sonst macht sie alles ehrenamtlich und trägt die Unkosten – vor allem für die Fahrten – alleine. Wie auch sonst ist ihre Persönlichkeit durch Selbstlosigkeit, Hilfsbereitschaft und Geradlinigkeit geprägt.
Stets geht sie sehr akribisch ans Werk. Nicht nur Kirchenbücher, sondern auch Briefprotokolle, Steuerbücher, Rechnungsbücher und weitere relevante Archivalien in staatlichen, kommunalen, kirchlichen und fürstlichen Archiven werden systematisch ausgewertet. Sie ist eine absolute Expertin im Lesen alter Schriften, mit den neuen Medien steht sie allerdings nach wie vor auf Kriegsfuß, sie arbeitet lieber „klassisch“ mit Bleistift und Papier; ihre Aufzeichnungen sind in Steno verfasst, zu Hause werden sie in Reinschrift geschrieben, damit ihre Arbeitspartner das auch lesen können, dafür sind diese dann fit mit dem PC und bringen die Bücher zur Druckreife.
Ihre Recherchen sind immer auch so angelegt, dass die Auswertungen auch für Orts- oder Häuserchroniken verwendet werden.
Dabei versucht sie auch Anschlüsse für die Ortsfamilien in den Nachbarpfarreien zu finden. Es sind wahrlich nicht die kleinsten Pfarreien. Alle Ortsfamilienbücher, an denen sie maßgeblich beteiligt war, haben einen Umfang von 600 bis 1100 Seiten.
Insgesamt vier Pfarreien in 2 Landkreisen und 3 Großgemeinden mit etwa 10 Ortsteilen sind ihr Revier. Noch ist nicht alles veröffentlicht. Es liegt ein gutes Stück geplante Arbeit vor ihr. Mögen wir hoffen, dass die Schaffenskraft von Ottilie Knöpfle weitere Jahre andauert, damit die begonnenen Werke alle abgeschlossen werden können, zum Segen dieser und der nächsten Forschergenerationen."
(Geehrt als „Verdiente Genealogin“ auf Vorschlag des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde e. V., BLF)
Timo Kracke
Es mag auf den ersten Blick verwundern, dass mit Timo Kracke – geboren 1975, also gerade einmal 44 Jahre alt – ein vergleichsweise junger Zeitgenosse als verdienter Genealoge ausgezeichnet wird.
Schaut man genauer hin und betrachtet die mediale Präsenz von Timo, dann wird recht schnell deutlich, welche Leistung und welche Verdienste er bereits vollbracht hat.
Bereits im Alter von gut 20 Jahren begann er – ganz untypisch – sich für Genealogie zu interessieren. Eine Herzensangelegenheit von Timo Kracke ist es, bei jüngeren Menschen Interesse für unser spannendes Hobby zu wecken. Das beginnt mit dem von ihm ins Leben gerufenen Projekt „Kids-Genealogie“. Unter diesem Schlagwort hat er etliche Informationen zusammengetragen und sich mit anderen Forschern und Vereinen vernetzt.
Früh hat er begonnen, das Internet in all seinen Facetten für diese Zwecke zu nutzen. Neben der Veröffentlichung seiner eigenen Genealogie auf seiner Seite www.kracke.org betreibt er einen genealogischen Blog und einen weiteren mit dem Schwerpunkt DNA-Genealogie. Daneben ist er die Stimme eines Podcast und selbstverständlich in den sozialen Medien Facebook, Twitter usw. aktiv – stets mit dem Ziel, jüngere Menschen für unser gemeinsames Hobby zu begeistern.
Dabei sind ihm auch die klassischen Medien und Organisationsformen nicht fremd. So ist er Mitglied in mehreren genealogischen Vereinen und bekleidet derzeit bei der Oldenburgischen Gesellschaft für Familienkunde das Amt des Protokollführers. Bis 2017 übte er zudem beim Verein für Computergenealogie das Amt des Beisitzers für Öffentlichkeitsarbeit aus und hat dem Verein während seiner Vorstandstätigkeit einen frischeren Anstrich verpasst.
Auf nahezu jedem Genealogentag und vielen weiteren genealogischen Veranstaltungen trifft man ihn in seinem unverwechselbaren T-Shirt mit der Aufschrift „Der Genealoge“, und nicht selten hält er im Rahmen einer solchen Veranstaltung einen Vortrag oder ist unermüdlich damit beschäftigt, Netzwerke zu knüpfen. Dies auch international, besonders Kontakte in Richtung Vereinigte Staaten von Amerika liegen ihm an Herzen, auch bei dortigen Veranstaltungen tritt er bisweilen als Referent auf.
Timo Kracke tritt im Augenblick etwas kürzer, um sich mehr seiner Familie und den heranwachsenden Kindern zu widmen. Möge ihm die heutige Auszeichnung Ansporn sein, sich noch lange seiner Herzensangelegenheit zu verschreiben und seinen Beitrag zu leisten, die Genealogie jünger, frischer und vielseitiger zu machen.
Laudatio gehalten von Susanne Nicola (Verein für Computergenealogie e. V., siehe auch den Blogbeitrag bei CompGen)
Günter Kriependorf
Nachfolgend der Wortlaut der am 24.09.2017 gehaltenen Laudatio auf Günter Kriependorf:
"Günter Kriependorf, Genealoge zu Hemer-Sundwig
Die Arbeitsgemeinschaft Genealogie Thüringen e.V. schlägt Herrn Studienrat Günter Kriependorf, geb. 04. Mai 1949 zu Oberhausen, für seine genealogische Leistungen für die Auszeichnung „Verdienter Genealoge“ der DAGV vor.
Günter Kriependorfs Interesse für Geschichte und insbesondere für Familiengeschichte entstand bereits in seiner Kindheit. Nach dem Abitur folgte das Studium der Geschichte und Romanistik zuerst in Marburg/Lahn und dann in Saarbrücken. Später unterrichtete er zwei Jahrzehnte Französisch und Geschichte an einem Gymnasium in Braunschweig.
Der Erforschung seiner väterlichen Vorfahren aus Thüringen widmete er sich intensiv nach dem Zusammenbruch der DDR als es Westdeutschen möglich wurde, ungehindert in mitteldeutschen Archiven und Pfarrämtern zu arbeiten. So trat er auch im Jahre 1990 der AGT bei und trug mit seinen Artikeln zur Erforschung von Trägern seines Familiennamens und des gleichnamigen Dorfes im Weimarer Land bei.
Besondere Meriten erwirbt er sich durch seine umfangreichen Aufgaben als Schriftleiter der Stiftung Stoye, deren Werke stets besondere Hilfsmittel für mitteldeutsche Genealogen darstellen. Die unterschiedliche Qualität der Beiträge erfordern ein besonderes Maß an Aufmerksamkeit und Nacharbeiten, sodaß die guten Qualität der endgültigen Veröffentlichung wohl nur dem geübten Auge und der Ausdauer eines Schulmanns zu verdanken sind.
Nach dem Unfalltod von Dr. Frank Reinhold im Jahre 2013 mußte sich kurzfristig ein neuer Schriftleiter für die Zeitschrift „Familie und Geschichte“ finden, um diese für den sächsischthüringischen Raum zu erhalten. Ohne Zögern nahm sich Günter Kriependorf auch dieser Aufgabe an und sorgt durch seine fleißige und umsichtige Arbeit immer für termingerechte Fertigstellung und ausreichende Beiträge.
Wir freuen uns, diesen Genealogen vorzuschlagen, um dessen umfangreiche Hintergrundarbeit auch einmal öffentlich würdigen zu können."
Peter Lingnau
Nachfolgend der Wortlaut der am 24.09.2017 vom BLF-Vorsitzenden Manfred Wegele gehaltenen Laudatio auf Peter Lingnau:
"Peter Lingnau, geboren 1964 und aufgewachsen in Stendal, im heutigen Sachsen-Anhalt, verheiratet, eine Tochter, seit 1997 in Augsburg
Der Bayerische Landesverein für Familienkunde e. V. schlägt Herrn Peter Lingnau zur Ehrung als „verdienter Genealoge“ durch die DAGV für das Jahr 2017 vor. Er hat sich in vielfältiger Weise für die Genealogie innerhalb und außerhalb des Vereins über viele Jahre hinweg verdient gemacht.
Wenn man den beruflichen Werdegang von Peter Lingnau betrachtet, käme man nie auf die Idee, dass er in irgendeinerweise mit Genealogie in Berührung gekommen ist: 1983 - 1988 Studium an der Technischen Hochschule Zittau, Dipl.-Ing. Kernenergietechnik, dann folgten Stationen als Betriebsingenieur, anschließend ein Studium an der Uni Hannover mit Abschluss Dipl.-Ing. Maschinenbau, ab 1994 war er dann u.a. Softwareentwickler. Diese letztgenannte Tätigkeit prädestinierte ihn natürlich für die Mitarbeit bei den Vorzeige- Projekten von CompGen: GOV, DigiBib, Historische Adressbücher Hier erwarb er sich in vielfältiger Weise durch Vorträge, Workshops und aktive intensive Dateneinpflege vor allem als Ansprechpartner im Raum Bayern große Verdienste. Bei GOV – dem geschichtlichen Ortsverzeichnis – ist er ein Mann der ersten Stunde. Hier hielt er an unterschiedlichesten Orten, für die verschiedensten Vereine, bei Genealogentagen Vorträge und Workshops. Quasi bewerben wir – ungefragt – Peter Lingnau für die Auszeichnung auch im Namen von CompGen.
Selbstverständlich gehört er seit 2011 dem damals ins Leben gerufenen WebTeam des BLF an. Ganz klar, dass er auch während des DGT 2012 in Augsburg die wichtige technische Leitung übernahm und seither regelmäßig bestimmte Bereiche der Homepage pflegt. Seine eigene Familienforschung erforderte die Einarbeitung in spezielle regionale und historische Begebenheiten, ausgehend vom Geburtsort seines Vaters Sternberg in Ostpreußen. Hier erstellte er einen Ortsplan mit Gräbern des Dorfes, befragte ehemalige Bewohner des Dorfes und wertete Unterlagen des Lastenausgleichsarchivs in Bayreuth aus. In Zusammenarbeit mit dem Erlandhaus Münster wertete er die Heimatortkartei Sternberg aus und ergänzte sie in wesentlichen Teilen. Darüber hinaus weitete er die Wikipedia-Ortsartikel für Orte in der Altmark in großem Unfang aus.
Ein weiteres Spezialgebiet ist die Beschäftigung mit dem Familiennamen Gladigau, der auf den Ort Gladigau zurückzuführen ist. Interessant sind hier die engen familiiären Bande nach Australien. Hierzu gab es eine Veröffentlichung aus dem Jahre 1979: „The Gladigau family History. History of the village GLADIGAU (Prehistoric to the present) and the Historical Record and Tree of the GLADIGAU Family from 1647 to 1979. Herausgegeber: Gladigau Reunion Committee, Mount Torrens, South Australia, 1979“ Peter Lingnau machte sich in einem kleinen Team aus dem Familienverband an die deutsche Übersetzung und Nachrecherche. Die Ergebnisse finden sich natürlich auch im GenWiki. Mit einigen interesanten Vortägen zu diesem Themenkreis erfreute er die Zuhörer des BLF, z.B. „Von Deutschland nach Australien und zurück - Altlutheraner in Australien“ oder „Familienforscher berichten aus ihrer Praxis, Familie Gladigau - Aus Altmark und Australien“
Die Erforschung der interessanten eigenen Familiengeschichte, aber insbesondere die vorbildliche, vielfältige und leidenschaftlich mit viel Fleiß vorangetriebene Grundlagenforschung zum Wohle einer großen Forschergemeinde verdienen nach Ansicht des BLF die beantragte Auszeichnung."
Wolfgang Lorenz
60 Jahre Genealogie– Laudatio auf Prof. Dr. Wolfgang Lorenz
„Verantwortung für das Heute kann nur der übernehmen, der weiß, dass er in einer Traditionskette steht, dass er Mittler zwischen dem Gestern und dem Morgen ist…“, dies war die Devise von Wolfgang Lorenz, die er seiner Ahnenliste AL 10833 voran stellte und die ihn begleitete, als er vor 60 Jahren begann, sich höchst wissenschaftlich mit der historischen Hilfswissenschaft Genealogie zu beschäftigen. In der 1982 in der Zentralstelle für Genealogie in Leipzig eingereichten, wesentlich erweiterten zweiten Fassung seiner Ahnenliste hatte er nunmehr nicht nur die eigentlichen Kirchenbuchquellen, sondern Akten aus den Staatsarchiven Dresden und Weimar sowie dem Bergarchiv Freiberg, genealogische Nachlässe, gedruckte Quellen und Ahnenlisten anderer Forscher ausgewertet, beschrieb er Vermögensverhältnisse, Schichtenzugehörigkeiten und soziale Auf- und Abstiege. Diese Einsicht in die Komplexität genealogischen Forschens teilte er mit anderen Genealogen, die sich seit März 1979 in der Arbeitsgemeinschaft (AG) Genealogie beim Kulturbund Leipzig zusammengeschlossen hatten. 1980 stieß Wolfgang Lorenz zu ihnen und übernahm die Funktion des stellvertretenden Vorsitzenden.
Der ersten Etappe mit Arbeiten an der eigenen Familiengeschichte von 1960 folgte dann ab 1982 eine zweite Etappe mit Arbeiten an erzgebirgischen Genealogien. 1982 und 1983 trat er mit Vorträgen zu Themen, wie „Bergarbeiter, Bergherren und Bergbeamte in Sachsen“ sowie „Hammerschmiede, Hammermeister und Hammerherren im Erzgebirge“ auf. 1983 rief er ein eigenes Publikationsorgan für die AG Genealogie Leipzig ins Leben und war bis 1986 Redakteur der Hefte „Genealogie als historische Soziologie“. So trug er zur Verbreitung der Ergebnisse wissenschaftlichen Arbeitens zahlreicher Genealogen Mitteldeutschlands bei. Dabei ging es ihm auch um das breit angelegte Spektrum an historischen Hilfswissenschaften, die der Genealoge nutzt, um den Alltag seiner Vorfahren zu erschließen.
1989 übernahm Wolfgang Lorenz die Leitung der AG Genealogie in Leipzig und führte sie über die schwierige Zeit der Wende bis 1990. Bis 1994 lag der Schwerpunkt seiner genealogischen Tätigkeit dann auf der Vermittlung des genealogischen Wissens. Von 1990 bis 1994 war er Präsidialmitglied der Akademie für Genealogie, Heraldik und verwandte Wissenschaften e. V., die nach Abwicklung aller historischen Hilfswissenschaften an den ostdeutschen Universitäten mit Seminaren und Lehrgängen sowie Vorträgen versuchte, Grundkenntnisse und Handwerkszeug dem historischen Laien, aber auch dem angehenden Historiker zu vermitteln. Auch die von den mitteldeutschen genealogischen Vereinen ins Leben gerufene Kolloquia-Reihe zur Sächsischen Genealogie war geprägt von seinen Aktivitäten. Erst 2010 zum 7. Kolloquium trat er mit einem Vortrag zum Thema „Irrtümer in der genealogischen Adelsliteratur und deren Aufklärung durch Quellenarbeit“ auf und vermittelte gekonnt seine Einsichten.
Nach 1990 begann eine vierte erfolgreiche Etappe im genealogischen Lebenslauf des Wolfgang Lorenz. 1991 begründete er den Adam-Ries-Bund mit und wurde stellvertretender Vorsitzender. Mit dem Wegzug aus Leipzig 1992 verlegte sich der Schwerpunkt des genealogischen Forschens wieder ins Erzgebirge und mit der Übernahme der Schriftleitung der Vereinszeitschrift „Familie und Geschichte“ prägte er von Nr. 1 bis Nr. 72 diese genealogische Zeitschrift über 18 Jahre maßgeblich mit. Gleichzeitig erarbeitete er mit Georg Gehler das Kompendium eines Nachfahrenwerkes, das Neue Adam-Ries-Nachfahrenbuch mit über 20.000 Nachfahren weltweit. Unzählige erzgebirgische Genealogien, Quelleneditionen bzw. Gerichtsbuchabschriften flossen aus seiner Feder- im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek sind mittlerweile 26 genealogische Titel mit über 2.800 Seiten verzeichnet. Für seine Leistungen wurde er 2006 und 2008 mit den Ehrenmitgliedschaften in der Leipziger Genealogischen Gesellschaft e. V. und dem Adam-Ries-Bund e. V. geehrt.
Martina Wermes
Vorsitzende der Leipziger Genealogischen Gesellschaft e. V.
(Geehrt als „Verdienter Genealoge“ auf Vorschlag der Leipziger Genealogischen Gesellschaft e. V)
Christa Lütjen
Nachfolgend der Text der Laudatio gehalten von Herrn Rolf Masemann, dem Vorsitzenden der Maus:
Die MAUS, Gesellschaft für Familienforschung in Bremen schlägt Christa Lütjen für die Überreichung einer Ehrenurkunde als verdiente Genealogin vor. Christa Lütjen, geb. Waldmann wurde am 9.8.1943 in Bexhövede im Gebiet zwischen Weser und Elbe geboren und lebt seit ihrer Eheschließung in Bremen. Seit 1987 ist sie aktives Mitglied in unserem Verein.
Zunächst war Sie in der Arbeitsgemeinschaft für Anfragen tätig, in der Sie schon bald die Leitung übernahm und bis heute verantwortlich leitet. Zweimal pro Woche kommt Sie zur Recherche und Beratung von Interessenten in unsere Geschäftsstelle. Sie ist die profunde Kennerin der besonderen bremischen genealogischen Quellen wie Lassungsbücher, Handfestenverzeichnisse, Brauakziselisten und Schossregister neben den aussagekräftigen Civilstandsurkunden aus napoleonischer Zeit.
Darüber hinaus gibt es keine noch so schwer lesbare Handschrift, die Sie nicht entziffern kann. Sie ist eine hervorragende und geduldige Ratgeberin für alle genealogischen Anfänger
und auch die Profis erhalten in allen Forschungsbereichen wertvolle Hinweise.
Gerade schwierige Fragestellungen stellen für sie eine besondere Herausforderung dar, so dass sie mit Freude unermüdlich an deren Lösung arbeitet. Sie organisiert darüber hinaus unsere Vortragsreihe im Rahmen der Wittheit, der wissenschaftlichen Vereinigung in Bremen, und plant unseren jährlichen Ausflug. Seit 2005 ist sie Mitglied im Vorstand und davon von 2010 bis 2014 stellvertretende Vorsitzende.
Christa Lütjen ist das Herz der MAUS!
Georg Paulus
Nachfolgend der Wortlaut der am 02.10.2016 vom BLF-Vorsitzenden Manfred Wegele gehaltenen Laudatio auf Georg Paulus:
"Georg Paulus, Familien- und Heimatforscher in Hohenwart/Bayern, * 31.01.1954 in Painten
Der Bayerischen Landesverein schlägt Herrn Georg Paulus zur Ehrung als „verdienter Genealoge“ durch die DAGV für das Jahr 2016 vor.
Georg Paulus hat sich in vielfältiger Weise für die Genealogie innerhalb und außerhalb des Vereins über Jahrzehnte hinweg verdient gemacht.
Im Jahre 1981 trat er dem Verein - damals noch als relativ junger Mann - bei. Seither ist er nicht nur zahlendes Mitglied; vielmehr ist er auch als hervorragender Forscher durch Duzende von Veröffentlichungen mit den Themenschwerpunkten Glasmacher, lutherische Pfarrer im Fürstentum Pfalz-Neuburg und die Genealogie der hl. Anna Schäffer positiv in Erscheinung getreten.
So ist es nicht verwunderlich, dass er seit gut einem Jahrzehnt auch Mitglied der Redaktion der der sog. „Gelben Blätter“ des BLF ist. Zusätzlich kümmert er sich seit einigen Jahren auch um die Gestaltung und Druckvorbereitung dieser Jahresschrift.
Durch seine jahrelange berufliche Tätigkeit im Ausland spricht er mehrere Fremdsprachen fließend, so wurden seine Aufsätze vor allem zu den Glasmachern, teilweise von ihm auch ins Englische, Französische und Portugiesische übersetzt. Er selbst zählt Glasmacher aus der Oberpfalz zu seinen Vorfahren und konnte nachweisen, dass diese Berufsdynastien sich ins südwestliche Europa und von dort weiter nach England ausbreiteten.
In zahlreichen Vorträgen und Beiträgen für Fachzeitschriften stellte er seine hohe Fachkompetenz mit einer vielfältigen Themenpalette zur Familien- und Heimatkunde unter Beweis.
Sehr überzeugend und seiner Zeit oft voraus, war er es, der die bayerische Forscherszene – über die Vereinsgrenzen hinaus - zukunftsträchtig ausgerichtet hat.
Allein die reine Auflistung spricht für sich:
2002: Gründung der genealogischen Plattform AG Bavaria
2002: Gründung und seither Betreuung der freien genealogischen Mailingliste BAVARIA-L für Altbayern und Schwaben mit derzeit über 1.400 Mitgliedern
2003: Integration der Mailinglisten von BLF und GFO in die BAVARIA-L
Auch die in den letzten Jahrzehnten aufgeblühte typische bayerische Forscherstammtischszene hat er prägend mitgestaltet. Im Jahre 2000 war er Mitbegründer des Familienforscherstammtisches Wackerstein (heute: Neustadt a.d. Donau) und ein Jahr später ebenso Mitbegründer des Stammtisches „Tangrintler Familienforscher“.
Seine Mitgliedschaft in der GFF und in der GFO (hier auch in der Vorstandschaft) mit dem „Blick über den Tellerrand hinaus“ war für das gedeihliche Miteinander und das Zusammenwachsen der doch vielgliedrigen und unterschiedlich geprägten Vereinslandschaft Bayerns sehr förderlich.
Carsten Pick
Carsten Pick trat schon 1988, acht Jahre nach Gründung des Bergischen Vereins für Familienkunde, mit 15 Jahren in den Verein ein, weil er großes Interesse an Geschichte und Familienforschung hatte. Dem damaligen Vereinsvorsitzenden, Dr. Wolfram Lang, war das jüngste Vereinsmitglied sofort durch sein außerordentliches Wissen aufgefallen, so dass er ihn nach Kräften förderte und damit seinen Wissenshunger nur noch steigerte. Er betraute ihn Anfang der 1990er Jahre mit dem Aufbau des sogenannten Ahnenlistenumlaufs der DAGV, der damals durch den Austausch von Spitzenahnenlisten stattfand. Zeitlich und parallel dazu entstanden auch die ersten Arbeitsprogramme für Computer zur Darstellung der persönlichen Forschungsergebnisse, was ihn ganz besonders interessierte.
Ausgehend von dieser Entwicklung entschloss sich die Vereinsführung, den Computer für eine bessere Information der Mitglieder einzusetzen. Durch seinen tatkräftigen Einsatz erschien dann 1987 die „1. Familiencomputerliste des Bergischen Vereins für Familienkunde und der Bezirksgruppe Bergisch Land der WGfF“. In Zusammenarbeit mit einigen anderen Gesellschaften und Vereinen konnte der BVfF anschließend die DAGV überzeugen, dieses Verfahren unter dem Namen „Forscherkontakte“ (FOKO) auf die gesamte Bundesrepublik auszudehnen. 1993 waren alle ehemaligen Reichsgebiete, einschließlich „Ostdeutschland“, als Bücher erhältlich.
Nach Abitur und Studium von Geschichte und ev. Theologie wurde er Gymnasiallehrer an der Marienschule in Opladen. Ende der 1990er Jahre übernahm er die Leitung eines Arbeitskreises zur Aufarbeitung der Kirchenbücher von Remscheid mit seinen Vororten Lüttringhausen und Lennep. Dabei wurde 2005 das Familienbuch der ev. luth. Gemeinde von Lüttringhausen, 2010 das der ev. luth. Gemeinde von Remscheid und 2014 das der ev. luth. und der kath. Gemeinde von Lennep fertiggestellt. 2015 schrieb Herr Pick das Einwohnerbuch Remscheid von 1831 ab und digitalisierte es. Er ermittelte dadurch die Bevölkerungsstruktur ca. eine Generation nach Beginn der Standesamtsunterlagen, die nun nach unterschiedlichsten Parametern durchsuchbar wurde mit 9.410 Personen, die in 1.046 Häusern lebten mit ihrem Wohnplätzen, Hausnummern, Berufen und dem gesamtem Viehbestand. Ende 2016 wurde Herr Pick für diese Arbeiten vom Kulturausschuss der Landschaftsversammlung des Landschaftsverbands Rheinland (LVR), Köln, mit dem „Rheinlandtaler“ in der Kategorie „Archivpflege“ ausgezeichnet.
Wir glauben daher, dass Herr Pick gerade wegen seines zurückhaltenden Auftretens und seiner bescheidenen Art der typische Vertreter eines fleißigen, uneigennützigen und engagierten Genealogen ist. Deshalb möchten wir ihn zur Ehrung als "Verdienten Genealogen" der diesjährigen Hauptversammlung des DAGVs vorschlagen.
(Geehrt als „Verdienter Genealoge“ auf Vorschlag des Bergischen Vereins für Familienkunde e. V., BVfF)
Anna Probst
Anna Probst, Jahrgang 1963, seit 2001 Mitglied des BLF
Der Bayerische Landesverein für Familienkunde e.V. schlägt Frau Anna Probst für die Überreichung einer Anerkennungsurkunde für die geleistete Tätigkeit im Verein und für die Genealogie insgesamt vor.
Forscherstammtische spielen seit vielen Jahren beim BLF eine entscheidende Rolle bei der Rekrutierung von neuen
Vereinsmitgliedern. Frau Probst ist Mitbegründerin und seit vielen Jahren Leiterin des
„Stammtisches Familien- und Heimatforscher Schrobenhausener Land“ mit durchschnittlich 50 bis 70 Besuchern nach 20 Jahren des Bestehens und einem sehr anspruchsvollen Vortragsprogramm; damit Spitzenreiter unter den 30 Stammtischen Bayerns.
Ganz besonders engagiert und identifiziert sich Anna Probst mit dem Sterbebildprojekt des BLF, ohne ihren unermüdlichen Einsatz hätte das Projekt nicht den heutigen Stellenwert mit bisher ca. 940.000 online durchsuchbaren Personendatensätzen. Seit jeher koordiniert sie größere Scanaktionen und in ihrer Funktion als Co-Admin leitet sie die wichtige Kontrollfunktion.
Ihr profundes Wissen im Bereich der Heimat- und Familienforschung wurde durch die Publikation zweier Bücher deutlich (Haus- und Hofgeschichte Autenzell-Rettenbach, 2008 und Haus- und Hofgeschichte Weilenbach, 2015); zudem leistet sie Hilfe bei der Drucklegung weiterer Chroniken befreundeter Forscher und führt auch derzeit aktiv die begonnene Forschungsarbeit eines verstorbenen Forscherkollegen fort.
Außerdem pflegt sie noch ein besonderes Hobby, sie fertigt wunderschöne handgemalte Stammbäume und Stammtafeln, die vielfach schon bei Ausstellungen ein besonderer Blickfang waren.
In letzter Zeit wurde sie durch ihre engagierte und überzeugenden Art zu einer bedeutenden Motivatorin zur Rekrutierung von Mitarbeitern bei Crowdsourcing-Projekten des BLF über ihren Stammtisch, z.B. für Neuindexierung der online gestellten Kirchenbücher des Bistums Augsburg und des Staatsarchiv München zur Indexierung von Nachlassakten.
Durch ihre empathische Art und ihr vielseitiges Engagement ist sie eine hervorragende Botschafterin des BLF.
(Geehrt als „Verdiente Genealogin“ auf Vorschlag des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde e. V., BLF)
Peter Meyer
Nachfolgend der Wortlaut der am 02.10.2016 vom IGAL-Obmann Georg Watzenegger gehaltenen Laudatio auf Peter Meyer:
EHRUNG VON PETER MEYER DURCH DIE DAGV
Die „Interessengemeinschaft Ahnenforscher Ländle“, kurz IGAL genannt, schlägt als Landesverein für Familienforschung in Vorarlberg der Deutschen Arbeitsgemeinschaft genealogischer Verbände e.V. (DAGV) vor,
Herrn Peter MEYER
eine Anerkennungsurkunde für die von ihm geleistete Vereinstätigkeit zu überreichen, ihn aber ganz besonders zu ehren für den Stellenwert, den er der Genealogie in Vorarlberg durch seine medial versiert aufgebauten Wege der Kommunikation und der Dokumentation zu verschaffen wusste.
Der im oberschwäbischen Wolfegg wohnhafte Peter Meyer fand mit seiner Gattin Marlene im Jahre 2009 Anschluss zu IGAL, wo er als neues Mitglied bald bestimmenden Einfluss in einem sich neu bildenden Presseteam gewinnen konnte. Peter verfolgte konsequent den Plan, für IGAL eine eigene Vereinszeitung herauszugeben. Im Jahre 2010 war es so weit: Unter dem Titel „Genealogie Ländle“ erschien die erste Ausgabe der „Mitteilungen aus der IGAL-Forschung“, zehn weitere Ausgaben folgten bis zum heutigen Tag. Sie alle dokumentieren, redaktionell und fototechnisch brillant gestaltet, nicht nur Vorgänge aus dem Vereinsleben von IGAL, sie reflektieren inhaltlich Forschungsergebnisse der Vereinsmitglieder zu einzelnen Familiengeschichten, sie rücken Besiedlungsvorgänge (Walser), Sozialstrukturen, Erwerbsvorgänge und Migrationsbewegungen in den Mittelpunkt, sie informieren über Angebote und Möglichkeiten in der Zusammenarbeit mit Archiven und Museen, sie betonen aber auch die Notwendigkeit zur Beachtung der überregionalen Kontakte. Die thematische Vielfalt, welche die Zeitung bietet, ist beachtlich, nicht zu unterschätzen ist allerdings auch der enorme redaktionelle Aufwand, der mit jeder Ausgabe auf den Schultern von Peter und seiner ihn tatkräftig unterstützenden Gattin Marlene lastet.
Zusätzlich zum dargestellten Tätigkeitsbereich hat Peter seine Ideen eingebracht beim Ausbau diverser vereinsinterner elektronischer Kommunikationsebenen und sich intensiv mit der Gestaltung der IGAL-Homepage auseinandergesetzt. Sein ständiges Bemühen, Kontakte zu vertiefen und erbrachte Leistungen transparent zu machen, haben IGAL, den Landesverein für Familienforschung in Vorarlberg, in den letzten Jahren zum Erfolg geführt und ihm zu Bekanntheit verholfen.
In den Verleihungssatzungen für Ehrungen von Genealoginnen und Genealogen hat die DAGV festgehalten, dass genealogische Vereine „ohne Freiwillige, die viel Zeit, Herzblut und Energie in die Vereinsarbeit stecken, nicht existieren“ können. Deshalb hat die DAGV beschlossen, „einzelnen Personen in der genealogischen Öffentlichkeit eine Ehrung zukommen zu lassen, die sie verdienen.“ IGAL bedankt sich bei Herrn Peter Meyer und bei seiner ihn stets begleitenden und unterstützenden Gattin Marlene für das enorme Engagement im Sinne des Vereins und bei der DAGV für die Möglichkeit, einem geschätzten und verdienten Mitglied auf ehrenvolle Weise den gebührenden Dank abstatten zu können.
(Foto: Peter Dege; v.l.n.r.: Peter Meyer, Dirk Weissleder, Hans-Joachim Lünenschloß)
Arndt Richter
Arndt Richter, geboren 1934 in Dresden, studierte Chemie in Nürnberg mit Abschluss Dipl.-Ing. (FH). Von 1956-1993 war er in der Industrie tätig (Telefunken und Siemens). Seit der Schulzeit beschäftigte er sich mit Genealogie, Genetik und Evolutionsbiologie. Ab 1973 prägte ihn eine intensive Freundschaft mit dem Naturwissenschaftler und Genealogen Prof. Siegfried Rösch (1899-1984), dem Vater der quantitativen Genealogie.
Er ist Mitglied in mehreren genealogischen Vereinen und verfasste zahlreiche Fachaufsätze, u. a. über erbmäßig bevorzugte Vorfahrenlinien, genealogische Statistik und die Ahnengemeinschaften von Gregor Mendel und Otto v. Bismarck.
In den 21 Jahren seiner Mitgliedschaft beim Verein für Computergenealogie lernten wir ihn als einen sehr engagierten Genealogen kennen – allzeit hilfsbereit und kommunikationsfreudig, beteiligt er sich auch gerne an durchaus kontrovers zu diskutierenden Themen. Vor allem in seinem Spezialgebiet, der Genetik und der Evolutionsbiologie, bringt er gerne sein Wissen in den Diskussionsstand zur DNA-Genealogie in den Mailinglisten ein.
Seine zahlreichen Veröffentlichungen spiegeln auch sein Wissen und seine Forschungen vor allem auf den Gebieten der Adelsahnenschaften und der großen bekannten Ahnentafeln wieder. Hier ergänzte er die Forschungen seines Genealogenfreundes Prof. Siegfried Rösch um die x-chromosomale Verwandschaft und entwickelte mit Weert Meyer ein Ahnenstatistikprogramm zur „GeneTalogie“.
Die Ergebnisse der Forschungen zeigt Arndt Richter u. a. in seinem Buch „Die Geisteskrankheit der bayerischen Könige Ludwig II und Otto“ als eine Brücke zwischen Genealogie und den Naturwissenschten auf. Zu vielen bekannten Ahnentafeln liegen seine Forschungen vor, einige seien hier erwähnt: – Ahnentafel Rübel-Blaß – Ahnenliste Prof. Arno Lange – Ahnenliste Anna von Mohl – die Ahnen von Eckhard Preuschhoff.
Besonders am Herzen liegen Arndt Richter die Ahnenlisten von Prof. Rösch. Da er das genealogische Vermächtnis von Rösch verwaltet, sorgte er sich um die Online-Stellung vieler Aufsätze von Rösch und stellt natürlich auf seiner eigenen Webseite Genetalogie.de alle seine Schriften den kundigen Familienforschern zur Verfügung.
Möge er uns und sein Wissen noch lange Jahre zur Verfügung stehen!
Die Laudatio wurde gehalten von Horst Reinhardt (Verein für Computergenealogie e. V., siehe auch den Blogbeitrag bei CompGen)
Sebastian Riepertinger
Nachfolgend der Wortlaut der am 24.09.2017 vom BLF-Vorsitzenden Manfred Wegele gehaltenen Laudatio auf Sebastian Riepertinger:
"Sebastian Riepertinger Heimat- und Familienforscher in Germering Der Bayerische Landesverein für Familienkunde e.V. schlägt vor, Herrn Sebastian Riepertinger, geb. am 20.05.1948 in München, eine Anerkennungsurkunde für seine geleistete Tätigkeit im Verein und für die Genealogie insgesamt zu überreichen.
Herr Riepertinger engagiert sich seit vielen Jahrzehnten als Heimat- und Familienforscher und sucht dabei auch immer den Kontakt zu anderen Forschern und Interessierten. Seit dem 01.01.2005 ist er Mitglied im BLF und nimmt aktiv am Vereinsleben teil. Ebenso engagiert er sich im vereinsfreien Arbeitskreis Familienforschung Rosenheim, der von Herrn Wernberger geleitet wird.
Einen Teil seiner Forschungsergebnisse hat Herr Riepertinger in der „Chronik des Familienstamms Riepertinger“ in Buchform veröffentlicht. Darüber hinaus ist er für den Inhalt des Buches „Schonstett: Bilder, Erinnerungen und Andenken an vergangene Zeiten“ verantwortlich, das die Gemeinde Schonstett herausgegeben hat.
Längere Aufsätze zum Thema „Die Zimmerer und Baumeister Riepertinger in Grafing“ wurden in den Gelben Blättern des BLF und u.a. im Buch „"Neues aus der Geschichte von Grafing und Umgebung" in der Reihe "Der Grafinger Wappenbär" veröffentlicht.
Gemeinsam mit seiner Frau Juliane hat Sebastian Riepertinger das Gemeindearchiv Schonstett aufgebaut, das er ehrenamtlich betreut und hier auch der Öffentlichkeit als Ansprechpartner für Orts-, Heimat- und Familienforschung zur Verfügung steht.
Im mit EU-Mitteln geförderten LEADER-Projekt „Chiemgauer Seenplatte“ vertritt Herr Riepertinger die Gemeinde Schonstett. Ziel dieser in einer Arbeitsgruppe zusammengeschlossenen Gemeinden ist, Hof- und Ortsgeschichte im öffentlichen Raum erfahrbar zu machen. Dazu werden Höfebeschilderungen, Informationstafeln an wichtigen Plätzen und in der Ortsmitte aufgestellt. In dieses Projekt investiert Herr Riepertinger viel Zeit und Herzblut, da es in der Öffentlichkeit ein breites Interesse an Hof- und Familiengeschichten weckt."
Nélio Schmidt
Als Laudation für Nélio Schmidt, GenealogiaRS wurde von Jorge Lauck, Basilien gehalten:
Sehr geehrte Damen und Herren, hiermit schlagen wir Herrn Nélio Jair Schmidt für eine diesjährige Ehrung als „Verdienter Genealoge“ durch die DAGV vor. Nélio Jair Schmidt wurde am 17.11.1947 in Rolante geboren und lebt seitdem in Porto Alegre, Bundesstaat Rio Grande do Sul, Brasilien. Seine berufliche Laufbahn führte ihn in den Bereich des Verkaufs von
Industriemaschinen sowie in die Finanzverwaltung.
Schmidt, dessen Vorfahren in Kronweiler (Birkenfeld, Rheinland-Pfalz) ansässig waren und im Jahr 1846 nach Brasilien auswanderten, betrieb Genealogie zunächst nur als privates Hobby, 2011 gründete er GenealogiaRS, eine Institution, die sich auf Genealogie und Geschichte deutschsprachiger Einwanderer in Brasilien konzentriert, insbesondere im Bundesstaat Rio Grande do Sul. GenealogiaRS betreibt eine Datenbank mit mehr als 1.600.000 Aufzeichnungen deutschsprachiger Einwanderer und deren Nachkommen. Zu den Hauptprojekten von Schmidt gehören die Digitalisierung lutherischer Kirchenbücher, die Katalogisierung deutscher Friedhöfe in Rio Grande do Sul und in letzter Zeit ein ganz besonderes Projekt: die Herausgabe einer Buchreihe mit dem Titel „Deutsche Familien in Rio Grande do Sul”, mit bereits zwei Bänden und einem dritten im Werden. Dazu ein veröffentlichter Band in Bezug auf den Bundesstaat Santa Catarina. Die Bücher entstanden in einer ganz besonderen Art der Zusammenarbeit als Deutsch-Brasilianer. Schmidt betreibt ein E-Mail-Forum mit mehr als 100 Teilnehmern und ein soziales Netzwerk mit mehr als 4.000 Teilnehmern. Außer der Programmierung gibt es monatliche persönliche Treffen mit Vorträgen und Diskussionen über deutsche Genealogie. Unter dem Dach von Schmidt versammeln sich viele Forscher aus Rio Grande do Sul mit einem tiefen Wissen über deutsche Geschichte und Einwanderung,
insgesamt ein beeindruckendes Kapital, das durch ihn zusammengetragen wird. Nélio Schmidts Expertise der deutschen Genealogie und Einwanderung in Brasilien ist lokal, national
und international anerkannt, sobald sein Name in Brasilien, Argentinien, Paraguay, Chile, Peru, Deutschland, USA usw. genannt wird. Er leistet ausgezeichnete Arbeit und Unterstützung in seinen Spezialthemen, insbesondere in der Genealogie, weil er ein studierter Historiker ist, der die Geschichte der Familien erforscht, die zugleich die kleinste aller Geschichten ist und zugleich der Ort, wo alles beginnt.
Nélio Schmidt ist nicht nur ein engagierter Genealoge, er ist auch ein guter Mensch, nett, fröhlich, gut organisiert und ein Freund für all diejenigen, die ihn umgeben. Zum Schluss ein
wichtiger Satz, der von ihm stammt und für uns eine Referenz ist: „In Genealogie geschieht nichts zufällig, alles hat einen Zweck.“
Adam Schneider
Herr Adam Schneider, Jahrgang 1939, seit 1991 Mitglied des BLF, Bezirksgruppe Niederbayern
Herr Schneider trat am 26.10.1991 der neu gegründeten Bezirksgruppe Niederbayern bei. Er setzte sich stets maßgeblich für die Belange der Bezirksgruppe ein und war seit jeher eine verlässliche Stütze für unseren Verein.
Besonders hervorzuheben ist dabei seine Teilnahme am Sterbebildprojekt der BezGrp Niederbayern. Schon 2003 und 2004 wurde vom damaligen Leiter der BezGrp ein Projekt zur Erfassung von Friedhöfen gestartet sowie ein Projekt zur Erfassung von Sterbebildern angeregt. Erste Aktivitäten starteten in Niederbayern 2005. Adam Schneider hatte dabei von Anfang an die Leitung des Projektes „Sterbebilder Niederbayern“ übernommen. Es ist ihm und seinem Team gelungen, seitdem 170.000 Sterbebilder einzuscannen und in eine Datenbank zu überführen. Herr Schneider war dabei stets im Mittelpunkt des Geschehens und hat den Großteil der anfallenden Arbeiten selbst erledigt. Seiner genauen und sorgfältigen Arbeitsweise ist es zu verdanken, dass die Daten mit höchstem Qualitätsstandard in die Anwendung integriert wurden.
Aber auch an internationalen Genealogieprojekten beteiligt sich Herr Schneider maßgeblich. Für den „Verein der Franztaler Ortsgemeinschaft, Salzburg (www.franztal.at)“ einem Zusammenschluss im 2. Weltkrieg vertriebener Bewohner Franztales wurden, in Ermangelung eines Zugangs zu den Kirchenbüchern, Ortsfamilienbücher des Banates und Batschka ausgewertet. Zusätzlich wurden Familien nach Ahnendaten befragt und die Vielzahl dieser Daten durch Herrn Schneider in ein Ahnenforschungsprogramm eingegeben sowie in eine Genealogie-Datenbank überführt. Das Projekt erforderte über Jahre hinweg höchsten Einsatz und Durchhaltevermögen. Aufgrund der Freigabe der Kirchenbücher durch die Serbische Staatsregierung tritt das Projekt nun in die 2. Stufe. Überflüssig zur erwähnen: Herr Schneider ist auch in dieser Phase treibende Kraft im Projekt. Zusätzlich steht Herr Schneider für Interessenten, die Fragen zu Vorfahren aus dieser Region haben, weltweit zur Verfügung. Als Autor verfasste er viele Ortsfamilienbücher und ist treuer Verwalter dieser Literatur.
Das Engagement von Herrn Schneider ist beispielgebend. Wir sind stolz darauf, einen derartig engagierten und erfahrenen Forscher in den Reihen des BLF haben zu dürfen.
(Geehrt als „Verdienter Genealoge“ auf Vorschlag des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde e. V., BLF)
Thomas Schörner
Herr Dr. med. Thomas Schörner, geboren 1957 in Bayreuth, ist heute als Leitender Medizinaldirektor Vorstand des Gesundheitsamts Hof i.B. Schon seit 1979 beschäftigt er sich mit familiengeschichtlichen und später auch mit anderen lokalhistorischen Themen, wobei u.a. der Altstraßenforschung sein besonderes Interesse gehört. In die GFF trat er 1982 ein und wurde 1989 Gründungsmitglied der Regionalgruppe Oberfranken des Vereins, die ihren monatlichen Genealogenstammtisch seither in Marktschorgast abhält. Auch nach der späteren Verselbstständigung der ‚Genealogen-Vereinigung Oberfranken‘, die sich 1994 von der GFF trennte, war und ist dieses Treffen eine gemeinsame Runde von GFF-Mitgliedern und vereinsfreien Teilnehmern. Seitens der Gesellschaft übernahm Herr Dr. Schörner 2009 die Leitung der ‚Regionalgruppe Oberfranken‘ der GFF. Nicht zuletzt seiner integrativen Kraft und Organisationsfähigkeit ist es zu verdanken, dass die oberfränkischen Familienforscher heute zu einem sehr konstruktiven und aktiven Miteinander zusammengefunden haben und frühere Irritationen überwunden sind. Auch im Beirat der GFF bringt sich Herr Dr. Schörner seit 2009 als Vertreter oberfränkischer Belange, Initiator von Forschungsprojekten und Vermittler zu lokalen Aktivitäten tatkräftig mit ein.
Als methodisch bewusster Forscher engagiert sich Herr Dr. Schörner für eine Familienforschung, die weit über die klassische genealogische Datensammlung hinausgeht. Mit kultur- und sozialgeschichtlichem Fokus geht es ihm um die Rekonstruktion historischer Lebenswelten und der Kontexte, in denen sich das Leben früherer Generationen vollzogen hat. Deshalb ist es nur folgerichtig, dass er sich außerdem im Nordoberfränkischen Verein für Natur-, Geschichts- und Landeskunde, im Historischen Verein für Oberfranken und im Historischen Forum Gefrees engagiert. Schon seit den 1980er Jahren wirkt er an verschiedenen heimatgeschichtlichen Arbeitskreisen und Projektgruppen mit, die sich die kommentierte Edition wertvoller regionaler Quellen zur Aufgabe gemacht haben. In diesem Rahmen sind etwa die fünfbändige Ausgabe des Hausbuchs des Hofer Apothekers Michael Walburger (Hof 1988–1992) und der „Synchronistik“ des Hofer Pfarrers Johann Nicolaus Prückner (Hof 1999) entstanden. Ein neueres Projekt befasst sich mit der Herausgabe des Landbuches über Schloss und Amt Schauenstein und Helmbrechts von 1533. Wiederholt hat er wichtige personengeschichtliche Quellenbestände seiner Heimatregion vor der Vernichtung bewahrt und versteckte Materialien durch Erschließung, Aufarbeitung und Publikation erst aussagekräftig und benutzbar gemacht.
Herr Dr. Schörner ist für die GFF, die mit den drei fränkischen Regierungsbezirken einen sehr breiten und historisch inhomogenen Raum abdeckt, ein besonders wichtiger und erfahrener Vermittler zwischen lokalen und regionalen Zugängen, dessen jahrzehntelanges Engagement und integrative Kraft auch für die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen außerordentlich verdienstvoll sind.
(Geehrt als „Verdienter Genealoge“ auf Vorschlag der Gesellschaft für Familienforschung in Franken, GFF)
Ernst Schütze
Mäuse pflegen emsig zu sein! So auch Ernst Schütze, seit 1985 Mitglied unserer genealogischen Gesellschaft „Die Maus, Gesellschaft für Familienforschung, Bremen“. In den ersten Jahren seiner Forschung im Bremer Staatsarchiv verfolgte Herr Schütze einen Teil seiner eigenen Bremer Vorfahren bis zurück ins 16. Jahrhundert. Dabei lernte er es, sich in die kostbaren alten Schriften einzulesen und sie philologisch genau zu transkribieren.
Mit nie versiegender Freundlichkeit berät er andere, indem er gerne, bescheiden wie er ist, bis heute von seinem reichen Spezialwissen abgibt.
Damit spätere Forscher und Forscherinnen es leichter haben sollten, erschloss er diese älteren Bremer Quellen und machte sie jeweils durch ein Namens- und Ortsregister zugänglich.
Die von Herrn Schütze im Laufe der Zeit erstellte Bibliographie weist 57 Arbeiten zum Thema aus. Darunter befinden sich, um nur wenige zu nennen, Lassungsbücher, Rhederbücher, Rende- und Stedegeld, Steuerlisten, Handfesten, Niedergerichtsprotokolle und Kirchen-rechnungen.
Hervorzuheben ist seine Veröffentlichung „Straßen, Häuser und Familien der Bremer Altstadt im 16. Jahrhundert“ – quasi ein Lexikon zur Geschichte der Bremer Altstadt im 16. Jahrhundert.
Aber auch die „Collectamina des Dr. Bobart“ verdienen Beachtung. Dabei handelt es sich um das Jahr 1700 aufgestellte Stammtafeln Bremer Ratsfamilien.
Etwas ganz Besonderes schließlich ist das „Journal des Gerhard Wilhelm Rump (1698-1764)“– die Erinnerungen eines bremischen Kaufmanns von 1719 bis 1764. Alle von ihm bearbeiteten Quellen hat Herr Schütze, das sei wiederholt, durch Namens- und Ortsverzeichnisse zugänglich gemacht. Wir danken Herrn Ernst Schütze sehr für seine vorbildliche genealogische Arbeit.
(Geehrt als „Verdienter Genealoge“ auf Vorschlag der MAUS, Gesellschaft für Familienforschung e. V. Bremen)
Frank Schwinghammer
Herr Frank Schwinghammer, geb. am 29.04.1939 in Schwäbisch Hall, ist seit 23.01.2003 Mitglied im Verein für Genealogie in Nord-Württemberg e. V. und wurde dort im März 2005 zum 1. Vorstand gewählt, ein Amt, das er bis März 2019 vierzehn Jahre ununterbrochen ausfüllte, als er diese Aufgabe aus gesundheitlichen und familiären Gründen kurz vor seinem 80sten Geburtstag in jüngere Hände abgab.
Er zeichnete sich durch unermüdlichen Fleiß und besondere Sorgfalt aus, immer darauf bedacht, nicht nur die eigene Familie zu erforschen, sondern auch allen anderen Mitgliedern und Besuchern bei allen Fragen zur Genealogie und Heraldik hilfreich zur Seite zu stehen. Dabei war er sich auch für einfachste Anfängerfragen nicht zu schade, half aber insbesondere bei kniffligen Rätseln, wie sie unser Hobby mit sich bringt.
Unter seiner Regie erhielt der Verein eine neue Homepage und ein heraldisch korrektes Vereinswappen.
Regelmäßige interessante genealogische und heimatgeschichtliche Vorträge warb er mit viel Einsatz ein, so dass wir heute diese Vortragsreihe schon als echte Tradition bezeichnen können. Als Vortragender ist er auch außerhalb unseres Vereins immer wieder aktiv und hat mit seiner Begeisterung und Sachkunde sicher schon viele für unser gemeinsames Hobby gewinnen können.
Auch internationale Kontakte pflegt er bis heute und bearbeitete z. B. ganz aktuell als Co-Autor mit einem niederländischen Genealogen und Freund einen hochinteressanten Fachaufsatz über süddeutsche Epitaphen und deren Bedeutung für die Genealogie. Dabei setzt er nicht nur viel Zeit und Mühe ein, sondern auch beträchtliche finanzielle Mittel, um ein Ergebnis auf hohem Niveau sicherzustellen.
Die Weiterentwicklung genealogischer Software ist ihm seit jeher ein wichtiges Anliegen, diese unterstützt er durch Anregungen und Fehlermeldungen an die Autoren immer wieder und fordert mit Nachdruck deutschsprachiger Versionen ein.
Wegen seiner Verdienste wurde er vom Verein für Genealogie in Nordwürttemberg e. V. zum Ehrenmitglied ernannt und ist weiter eine aktive Stütze des Vereinslebens.
(Geehrt als „Verdienter Genealoge“ auf Vorschlag des Vereins für Genealogie in Nordwürttemberg e. V.)
Wolf Seelentag
1987, vor 35 Jahren trat Wolf (Wolfhart) Seelentag der GHGO bei. Bereits im Jahr 1993 wurde er Vorstands-Mitglied und hat die Entwicklung unserer genealogisch-heraldischen Vereinigung stets mit grossem Engagement und überdurchschnittlichem Beitrag unterstützt und mitgelenkt. Aufgrund seiner hervorragenden Leistungen wurde er 2017 zum Ehrenmitglied der GHGO ernannt. Aktuell ist er immer noch eine wertvolle Stütze innerhalb des Vorstandes - seit etlichen Jahren als Vizepräsident.
Weitere unbezahlbare Leistungen erbringt er im Rahmen der Moderation des deutschsprechenden Teils der Schweiz im Geneal-Forum. Ebenso ist er stets bereit bei genealogischen Recherchen mitzuwirken und Interessierte zu unterstützen – ob sie nun Mitglieder der Vereinigung sind oder nicht! Er ist entsprechend auch über die Grenzen hinweg bekannt und hat auch schon beim DGT in Bregenz und auch an Anlässen anderer genealogischer Organisationen in der Aus- und Weiterbildung mitgewirkt, wie auch Vorträge gehalten!
Aus diesem Grunde verdient er die Ehrung durch die DAGV!
(Geehrt als „Verdienter Genealoge“ auf Vorschlag der Genealogisch-Heraldischen Gesellschaft Ostschweiz (GHGO))
Gordon Seyffert
For those who don’t know him, he is a man of great stature, both in height and in reputation of his contribution to the world of genealogy. He has been the Vice President of the Immigrant Genealogical Society (IGS) in Burbank, California for the past six years. He was the former editor of the IGS Quarterly “German American Genealogy”, and has been the editor of the monthly IGS Newsletter for the past nine years, in the pages of which he shares his insights into current genealogical happenings with the IGS membership.
Who is Gordon Seyffert?
First of all, Gordon is an academic. He is the resident expert at the IGS Library, always ready to impart his vast knowledge of German history and geography as it relates to genealogy to our membership and patrons who visit the library. His skill of reading old German Script approaches the level of the experts in the field, and his abilities are now being augmented by his study of the German language. I believe his goal is to one day attend a Deutsche Genealogentag, and fully understand the complexities of the presentations in the German language. Gordon is always in pursuit of more knowledge.
Gordon is also a mentor. Wanting to help educate as many genealogists as possible, he has been instrumental in coordinating events and lectures with the German Special Interest Group of our Burbank sister society, the Southern California Genealogical Society. He often will share his knowledge and insights with this group by presenting a bit of his own research experience. He will also frequently guide individuals to help them break through their research barriers.
Gordon is a treasure-hunter. His massive undertaking of organizing forgotten resources at the IGS Library has unearthed hidden knowledge. He doesn’t see a filing cabinet full of outdated correspondence; he sees an opportunity to harvest hidden gems of information that can be shared with our membership. He doesn’t see stacks of old telephone books; he sees a snapshot in time where we can track our ancestors’ movements.
Gordon is all about connections. Through his many years of service to IGS, Gordon has built a considerable network of colleagues across the US, and the globe. He was an early supporter of the IGGP, and a member of the partnership’s transition team where he supported the idea of bridging member societies on multiple continents. As IGGP’s structure diverged from its original purpose, Gordon immediately saw the value of enrolling IGS as a member of the DAGV, of which we are honored.
Gordon is a visionary. He is continually dreaming of new ways to support our members, as well as to ensure the vitality of our genealogical societies as institutions. One of his current proposals (co-developed with the venerable Dirk Weissleder) is to connect genealogists from both Germany and the US by inviting them to contribute their research to the “Germans in the Civil War database” project. From that we can gain a broader perspective of our kin - from both an emigrant’s and an immigrant’s perspective, and hopefully forge new connections in the process.
Gordon’s passion for genealogy becomes apparent when you hear him speak of his own personal discoveries. Not satisfied with collecting mere data and statistics, he continues to immerse himself into the histories and cultural conditions his ancestors would have experienced… so much that he has built a personal relationship with his own ancient kin by continuing to reflect on their depths of character. He has made his ancestors come alive.
He once said to me (paraphrasing) “I’ve had an unremarkable career.” Doubtful, but even if that were true, his avocation makes up for any lack of impact made in his former occupation. He has made remarkable strides post-career in promoting and advancing connections between two worlds: present and past, two countries: US and Germany, and multiple generations of genealogists.
To summarize, Gordon’s contributions are very remarkable and worthy of much recognition and praise as an honored genealogist. I sincerely hope that you agree.
(Geehrt als „Verdienter Genealoge“ auf Vorschlag der Immigrant Genealogical Society, IGS, Burbank, California)
Marlies Springer
Frau Marlies Springer, Jahrgang 1944, seit 1988 Mitglied des BLF
Matrikelbücher gehören seit jeher zu den beliebtesten Beständen des Bistumsarchivs Passau (ABP). Sozialhistoriker nutzen sie für kollektivbiographische Untersuchungen, Heimatforscher versuchen über sie ihre Herkunftsorte besser zu verstehen; aber vor allem für uns Familienforscher sind sie eine unverzichtbare Quelle bei unseren Forschungsarbeiten.
Im Jahr 2011 gingen die Matrikel des Bistums Passau mit großem finanziellen und vor allem personellen Aufwand online. ICARUS hat es durch die Plattform „Matricula“ möglich gemacht, zeit- und ortsungebunden jederzeit und überall zu forschen. Viele tausend Nutzer greifen seitdem Monat für Monat auf diese Ressource zu. Da jedoch die derzeit ca. 800.000 Seiten für den Einzelnen nicht zu überblicken sind, hat das ABP seit 1997 eine Datenbank aufgebaut, die aus den Matrikelregistern heraus jeden einzelnen Matrikeleintrag erfasst und für die Benutzung erschließt. Viele Freiwillige, erfassen seitdem ehrenamtlich Matrikelbuch um Matrikelbuch. Die so entstehende Datenbank wird somit von Familienforschern für Familienforscher erstellt. Sie ist öffentlich und kostenfrei zugänglich. Es sind Idealbedingungen, die der Familienforscher bei seinen Recherchen in den Matrikelbüchern des ABP vorfindet.
Marlies Springer, hat seit dem Jahr 2011 nahezu ihre komplette Freizeit in den Dienst der Allgemeinheit gestellt und dabei mehr als 3 Millionen Datensätze (von aktuell insgesamt 3,8 Millionen) in mühevoller Kleinarbeit erfasst. Nicht zuletzt ihr ist es zu verdanken, dass nunmehr alle Matrikeleinträge in die Datenbank eingearbeitet sind.
Die Arbeit scheint abgeschlossen. Ein Grund deshalb die Hände in den Schoß zu legen? Nicht für Frau Springer! Derzeit arbeitet sie daran, die Qualität der Datenbank durch Vollständigkeitsprüfungen, die Korrektur von Fehlerfassungen und die Aufnahme der Namen von Bräuten weiter zu steigern.
Der immense Einsatz von Frau Springer ist ein Gewinn für alle, die das Hobby der Genealogie teilen. Ein Vertreter des ABP fand dafür eine sehr treffende Formulierung: „Frau Springer ist für uns kein Sechser im Lotto; Sie ist ein Siebener“. Diese Aussage umschreibt in humoristischer Art und Weise und sehr anerkennend, welche Bedeutung Frau Springer für das Projekt, aber auch für die Gemeinschaft aller Familienforschenden beigemessen wird.
(Geehrt als „Verdiente Genealogin“ auf Vorschlag des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde e. V., BLF)
Wilhelm Veeh
Herr Wilhelm Veeh, 1962 in Iphofen geboren, hat sein Studium mit der Graduierung zum Diplomingenieur (FH) Datentechnik abgeschlossen. Seit vielen Jahren ist er im Rahmen der Softwarentwicklung für namhafte Firmen im Raum Nürnberg, Erlangen und Forchheim tätig. Die Neigung zur Heimat- und Familiengeschichte stammt bereits aus seiner Kindheit und wurde durch Angehörige gefördert. Sie führte seit 1991 zu intensiver Familienforschung und ausgedehnten Archivstudien. Als für die Arbeit außerordentlich produktiv erwies sich die Erkenntnis, dass die individuellen Lebensumstände stets in Kontexten verortet werden müssen, um die Spielräume und Beschränktheiten des Einzelnen besser verstehen zu können. Umfangreiche Materialien wurden deshalb schon 1998 in einem Heimatbuch über Hellmitzheim publiziert – ein Projekt, das Herrn Veeh auch zu einer intensiven Beschäftigung mit Buchgestaltung und Layout führte.
In die Vereinsarbeit der GFF brachte sich Herr Veeh seit 1999 aktiv ein. In einer Zeit, in der die Verwendung von Computern unter Familienforschern noch nicht allgemein verbreitet war, in der das Internet in seinen Anfängen steckte und die sich bietenden Möglichkeiten erst ausgelotet werden mussten, arbeitete er sich für den Verein konsequent in neue Felder ein. Schon 1999 konnte er die erste Homepage der GFF mit einem breiten Informationsangebot freischalten und blieb für fast 20 Jahre der alleinige Betreuer eines ständig ausgeweiteten und immer wieder aktualisierten Portals. Zudem machte er sich um den Aufbau eines Intranets in der Geschäftsstelle des Vereins verdient. Seitdem sind im dortigen Digitalarchiv stark nachgefragte oder konservatorisch heikle Archivalien und Ausarbeitungen elektronisch einsehbar – darunter auch viele, die aus rechtlichen Gründen nicht ins Internet gestellt werden können. Die Nachbearbeitung und Verfügbarmachung der mehr als 150.000 Digitalisate und die Implementierung zahlreicher digitaler Mappen aus erhaltenen Daten von Familienforschern gehörten seit 2000 zu seinen wichtigen Arbeiten. Seine Verdienste um die Pflege der technischen Infrastruktur des Vereins wurde 2008 mit der Berufung in den Vorstand und der Schaffung einer eigenständigen Denomination als ‚EDV-Beauftragter‘ gewürdigt.
2001 hat Herr Veeh die ‚GFF-CD‘ begründet, die seit 2011 unter dem Namen ‚Index Personarum‘ erscheint und heute mit rund 10,8 Mio. Datensätzen zum wichtigsten Recherchemittel für die personengeschichtliche Forschung in Franken und Süddeutschland geworden ist. Technisch, gestalterisch und oft auch inhaltlich betreut hat Herr Veeh weiter alle seither erschienenen elektronischen Veröffentlichungen des Vereins, darunter mit den Judenmatrikeln Mittel- und Oberfranken, der Datenbank Kärntner Migranten oder einer Bilddokumentation über die Universität Altdorf sehr aufwendige und komplexe Projekte. Darüber hinaus ist er seit 2008 an den allermeisten Druckpublikationen der GFF an wichtiger Stelle beteiligt – angesichts der seit vielen Jahren regen Veröffentlichungstätigkeit des Vereins eine erhebliche Leistung. In seinen Händen liegen nicht nur inhaltliche Korrekturen, sondern v.a. auch die Layouterstellung, die Umschlaggestaltung und viele Registerarbeiten, Entwürfe für Flyer und sonstige Drucksachen. Zeitaufwendig ist seine Koordinations- und Betreuungsfunktion im Rahmen des jährlichen Datenvergleichs und die Organisation der internen Mailverteilung, die er ebenfalls mit großer Zuverlässigkeit übernommen hat.
Herrn Veeh hat das Verdienst, die Arbeit der GFF nicht nur maßgeblich in das ‚elektronische Zeitalter‘ überführt, sondern auch zahlreiche wichtige andere Vereinsaufgaben mit großer Zuverlässigkeit übernommen und weiterentwickelt zu haben. Er ist seit über 20 Jahren in vielerlei Hinsicht eine wesentliche Stütze der Vereinsarbeit.
(Geehrt als „Verdienter Genealoge“ auf Vorschlag der Gesellschaft für Familienforschung in Franken e. V.)
Karlheinz Volkart
Nachfolgend der Wortlaut der am 24.09.2017 gehaltenen Laudatio auf Karlheinz Volkart:
"Karlheinz Volkart; Genealoge zu Darmstadt
Die Arbeitsgemeinschaft Genealogie Thüringen e.V. schlägt Herrn Dipl.-Ing. Karlheinz Volkart, geb. 26. April 1924 zu Hannover, für seine genealogische Lebensleistung für die Auszeichnung „Verdienter Genealoge“ der DAGV vor.
Herr Volkart beschäftigt sich seit seiner Schulzeit mit dem Leben seiner Vorfahren und später auch mit den Ahnen seiner Ehefrau. Diese waren über weite Teile unseres Vaterlandes verteilt, kamen auch aus Frankreich und dem Baltikum. Zentrale Forschungsgebiete waren Niedersachsen, Holstein und Thüringen, zu welchen er auch in den verschiedenen Vereinen Publikationen veröffentlichte.
Nach seinem Kriegseinsatz begann er in seiner Heimatstadt Hannover sogleich wieder mit der Forschungstätigkeit. Dazu gehörte auch die Teilnahme an den Treffen von Familienforschern der Region, aus welchen der Niedersächsische Landesverein für Familienkunde hervorging, zu dessen Gründungsmitgliedern er gehörte. Bis zum Start seiner beruflichen Laufbahn und Begründung seiner Familie war er ein festes Mitglied im niedersächsischen Forscherkreis und reaktivierte seine Arbeiten in dieser Region ab den 1980er Jahren.
Später widmete er sich den Vorfahren seiner Ehefrau in Schleswig-Holstein und gehörte 1962 zu den Gründungsmitgliedern der Arbeitsgemeinschaft für mitteldeutsche Familienforschung e.V.
Da die mitteldeutsche Genealogie zu seinen zentralen Arbeiten gehörte, pflegte er auch regen Kontakt nach Thüringen, wo er schon zu DDR-Zeiten in Archiven und Pfarrämtern die Quellen studierte und daraus seine Ergebnisse publizierte. Seine zahlreichen Druckwerke und Aufsätze, die sich besonders der Zugänglichmachung von Quellen widmeten, sind ein bedeutender Beitrag zur Familienforschung in seinen Forschungsgebieten.
Unser Vorschlag betrifft einem Genealogen, in dessen Leben die Genealogie eine große Rolle spielte und der stets freundlich und hilfsbereit Einblick in seine Arbeit gegeben hat."
Ursula Winkelmann
Frau Winkelmann ist seit vielen Jahren aktives Mitglied im Arbeitskreis Familienforschung des Hagener Heimatbundes e. V. und leitet diesen Arbeitskreis seit ca. fünf Jahren. Sie hat sich in der Zeit ein enormes Wissen über Familien in Hagen, dem Märkischen Kreis und dem Ennepe-Ruhr-Kreis angeeignet. Sie betreut den großen Bestand an familienkundlicher Literatur des Hagener Heimatbundes, den sie ständig erweitert, und pflegt darüber hinaus ein eigenes Archiv, aus dem sie schriftliche und telefonische Anfragen in der Mehrzahl der Fälle präzisieren oder beantworten kann. Vollkommen ehrenamtlich forscht sie für Anfragende in kommunalen und kirchlichen Archiven der Umgebung, scheut aber auch nicht Fahrten nach oder Anfragen in anderen Bundesländern.
In den regelmäßig abgehaltenen Arbeitskreissitzungen werden Mitglieder, aber auch externe Interessenten und Besucher mit Material versorgt oder an Forschungsmöglichkeiten herangeführt und begleitet. Frau Winkelmann ist aus der genealogischen Arbeit des Hagener Heimatbundes (gegr. 1925) nicht wegzudenken und verdient es, eine Ehrung durch die DAGV zu erfahren.