Michael Berger

Wie so oft begann die Familienforschung für Herrn Michael Berger auch mit der Beschäftigung seiner eigenen Wurzeln. Dabei fand er schnell heraus, dass er nur das Ende einer langen Kette von Vorfahren ist, die alle aus der gleichen Gegend kommen und dieselbe Heimat haben, nämlich den Raum im Bergischen Land um Remscheid, Solingen und Cronenberg, heute ein Stadtteil von Wuppertal. Selbst sein eigener Familienname hing mit der Struktur dieser Landschaft zusammen. Diese für ihn damals überraschenden Zusammenhänge führten schon früh zu engen Kontakten mit dem Bergischen Verein für Familienkunde e. V., Wuppertal, dem er nach seiner Gründung 1980 als eines der ersten Mitglieder beitrat. Sie kann heute auf eine über 40-jährige Mitgliedschaft zurückblicken und zählt damit zu einem der ersten Mitglieder im Verein.

Nach dem Abitur und dem Studium von Mathematik und Sport wurde er zuerst Lehrer an der Geschwister-Scholl-Schule und später am Humboldt-Gymnasium in Solingen. Sehr schnell hat er die Vorzüge des Computers für sich entdeckt und die Vorteile genutzt, die sich für ihn aus dem Gebrauch der Excel-Tabellen ergaben. Heute arbeitet er vor-zugsweise digital mit alten Urkunden, die sich dadurch besser handhaben und schonender behandeln lassen als die Originale. In den 1990er Jahren hat er die digitalisierten Kirchenbücher der ref. Gemeinde von Solingen und von Wald tabellarisch aufbereitet, die damals nur in dem Datenbanksystem von Dr. Cors vorhanden waren. Dadurch ließen sich nun digitale Register erstellen, die bequemer ausgewertet werden konnten. Heute arbeitet Herr Berger als ehrenamtlicher Mitarbeiter in der ev. Gemeinde von Wuppertal-Cronenberg und widmet sich dort der Auswertung der Kirchenbücher und Konsistorialprotokolle. Im NRW-Landesarchiv hat er noch in Düsseldorf und dann in Duisburg die Lagerbücher von Wuppertal-Elberfeld von 1598 und 1666 und Barmen/Beyenburg von 1598 digitalisiert und größtenteils abgeschrieben. Darüberhinaus sind von Barmen/Beyenburg die Lagerbücher von 1730, 1743 und 1753 digitalisiert.

Herr Berger ist 67 Jahre alt und verfolgt als Fernziel ein Familienbuch von Cronenberg unter Berücksichtigung aller Quellen, die über die Informationen aus den Kirchenbücher hinausgehen, wie z. B. das Ambachtsbuch, die Konsistorialprotokolle, die Lagerbücher und sonstige Urkunden. Durch seine umfangreichen Nachforschungen ist Herr Berger zudem auf zahlreiche familiäre Zusammenhänge mit historischen Familien gestoßen, die bisher noch gar nicht ausgewertet wurden und die Weitläufigkeit von Geschäftsverbindungen in der damaligen Zeit unter Beweis stellen.

Mit seinem enormen Engagement und seinem Arbeitsansatz bei der Zusammenführung unterschiedlichster Quellen in einem örtlich begrenzten Raum hat Herr Berger einen Vorbildcharakter zum Erreichen ganzheitlicher Darstellungen familiärer Beziehungen sowie gesellschaftlicher und historischer Verhältnisse geschaffen. Das sind besondere, nachahmenswerte Leistungen. Ihm sollte deshalb eine Ehrung auf der diesjährigen Hauptversammlung des DAGV zukommen, weswegen wir ihn gerne mit seinen innovativen Arbeitstechniken für nachwachsende Familienforscher zur Ehrung vorschlagen möchten.

(Geehrt als „Verdienter Genealoge“ auf Vorschlag von dem Bergischen Verein für Familienkunde e. V., Wuppertal)