Leo Engelhardt

Der in Nordhorn lebende Oberstudienrat i.R. Leo Engelhardt, Fächer Latein und Sport, wurde 1941 im untereichsfeldischen Nesselröden, Krs. Duderstadt, als jüngster Sohn eines Landwirts geboren.

Ein erstes Interesse an der eigenen Familiengeschichte weckte die Erbschaft eines „Ariernachweises“ Ende der 1970er Jahre. Initialzündung für die intensive Beschäftigung mit den Vorfahren war eine Hochzeit Mitte der 1990er Jahre im Nachbarort des Geburtsortes. Hier wurde überraschend mit einem langjährigen Bekannten zusammen festgestellt, dass sich unter seinen acht Urgroßeltern sechs gemeinsame Vorfahren befanden. Es folgten jährliche Besuche des Bistumsarchivs in Hildesheim mit Recherchen in den Nesselröder Kirchenbüchern, aktiven Teilnahmen an den Treffen des Arbeitskreises Eichsfeld, oftmals auch mit Vorträgen, und schließlich 1999 der Beitritt zur Arbeitsgemeinschaft für mitteldeutsche Familienforschung e.V. (AMF).

Leo Engelhardt hatte für das Hildesheimer Bistumsarchiv bereits lateinische Texte transkribiert und übersetzt. Ein Jahr vor Eintritt in den Ruhestand wurde er durch dessen Leiter angeregt, ein Ortsfamilienbuch für seinen Geburtsort Nesselröden zu erstellen, was 2008 vollendet wurde.

Es folgten im Zweijahresrhythmus acht weitere Ortsfamilienbücher für das Untereichsfeld: Seulingen (2010), Desingerode mit Esplingerode und Werxhausen (2013), Immingerode (2015), Bernshausen mit Germershausen (2015), Wolbrandshausen (2016), Bilshausen (2019), Obernfeld (2021), Bodensee (2022). Teilweise konnte auf Vorarbeiten früherer Forscher aufgebaut werden, aber immer wurde in einem Team mit weiteren Mitstreitern gearbeitet. Aktuell arbeitet Leo Engelhardt an dem Ortsfamilienbuch Krebeck, dessen Fertigstellung für 2025 geplant ist.

Darüber hinaus ist Leo Engelhardt weit bekannt als allzeit hilfsbereiter Lateinexperte, der frühe lateinische Texte transkribiert und übersetzt. Es erreicht ihn jede Woche mindestens eine Anfrage aus Forscherkreisen, die stets gründlich und schnell beantwortet wird. Auch wurden Interessierte von ihm über mehrere Jahre hinweg im Latein via E-Mail-Aufgabenstellung unterrichtet, so dass er nun besonders herausfordernde Texte mit seinen „neuen alten Schülern“ gemeinsam bearbeitet.

Leo Engelhardt hat sich durch seine langjährige andauernde Schaffenskraft und immerwährende freundliche Unterstützung anderer Forscher um die Genealogie verdient gemacht.

(Geehrt als „Verdienter Genealoge“ auf Vorschlag der Arbeitsgemeinschaft für mitteldeutsche Familienforschung e.V., AMF)