Marlies Springer

Frau Marlies Springer, Jahrgang 1944, seit 1988 Mitglied des BLF

Matrikelbücher gehören seit jeher zu den beliebtesten Beständen des Bistumsarchivs Passau (ABP). Sozialhistoriker nutzen sie für kollektivbiographische Untersuchungen, Heimatforscher versuchen über sie ihre Herkunftsorte besser zu verstehen; aber vor allem für uns Familienforscher sind sie eine unverzichtbare Quelle bei unseren Forschungsarbeiten.

Im Jahr 2011 gingen die Matrikel des Bistums Passau mit großem finanziellen und vor allem personellen Aufwand online. ICARUS hat es durch die Plattform „Matricula“ möglich gemacht, zeit- und ortsungebunden jederzeit und überall zu forschen. Viele tausend Nutzer greifen seitdem Monat für Monat auf diese Ressource zu. Da jedoch die derzeit ca. 800.000 Seiten für den Einzelnen nicht zu überblicken sind, hat das ABP seit 1997 eine Datenbank aufgebaut, die aus den Matrikelregistern heraus jeden einzelnen Matrikeleintrag erfasst und für die Benutzung erschließt. Viele Freiwillige, erfassen seitdem ehrenamtlich Matrikelbuch um Matrikelbuch. Die so entstehende Datenbank wird somit von Familienforschern für Familienforscher erstellt. Sie ist öffentlich und kostenfrei zugänglich. Es sind Idealbedingungen, die der Familienforscher bei seinen Recherchen in den Matrikelbüchern des ABP vorfindet.

Marlies Springer, hat seit dem Jahr 2011 nahezu ihre komplette Freizeit in den Dienst der Allgemeinheit gestellt und dabei mehr als 3 Millionen Datensätze (von aktuell insgesamt 3,8 Millionen) in mühevoller Kleinarbeit erfasst. Nicht zuletzt ihr ist es zu verdanken, dass nunmehr alle Matrikeleinträge in die Datenbank eingearbeitet sind.

Die Arbeit scheint abgeschlossen. Ein Grund deshalb die Hände in den Schoß zu legen? Nicht für Frau Springer! Derzeit arbeitet sie daran, die Qualität der Datenbank durch Vollständigkeitsprüfungen, die Korrektur von Fehlerfassungen und die Aufnahme der Namen von Bräuten weiter zu steigern.

Der immense Einsatz von Frau Springer ist ein Gewinn für alle, die das Hobby der Genealogie teilen. Ein Vertreter des ABP fand dafür eine sehr treffende Formulierung: „Frau Springer ist für uns kein Sechser im Lotto; Sie ist ein Siebener“. Diese Aussage umschreibt in humoristischer Art und Weise und sehr anerkennend, welche Bedeutung Frau Springer für das Projekt, aber auch für die Gemeinschaft aller Familienforschenden beigemessen wird.

(Geehrt als „Verdiente Genealogin“ auf Vorschlag des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde e. V., BLF)

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